Seite:De Das Geluebde einer dreißigjährigen Frau Sturza.djvu/82

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„Stella! – du darfst und sollst doch nicht von solchen Dingen sprechen. Ich habe die Pflicht, als Gattin deines verstorbenen Vaters, dich daran zu hindern und dich aufmerksam zu machen!“

„Siehst du, ich war dessen gewiß! Also warum läßt du in deinem Arbeitszimmer Zeitungen, Romane Schriften aller Art herumliegen? Ich verschlinge sie, die Kritiken darüber. Ah! Die modernen Romane und Zeitschriften! Das sind unsere wahren Erzieher. Ihr spielt uns Revüen für junge Mädchen in die Hände und bildet euch ein, daß uns die interessieren. Welcher Schwindel! und wie pfiffig, ihnen einen Titel zu geben, der schon an sich eine Warnung für uns ist, ja keinen Blick hinein zu werfen: wir würden nichts daraus lernen. Aber es ist so leicht, eine Zeitung mitgehen zu lassen: man zerknüllt sie, wickelt sie um ein kleines Paket und trägt es ruhig unter dem Arm fort. Und dadrinnen, siehst du, findet man alles: von der romantischen Novelle, der leidenschaftlichen Erzählung, der Studie über das Weib, den Enthüllungen über die Kämpfe des Herzens, über Familien-Tragödien, bis zum Ehebruchsprozeß, den lehrreichen Lokalnachrichten, den kleinsten Einzelheiten aus dem bunten Leben gewisser Damen… Geh! Man