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verjagten Adels; Teil um Teil wurden die erobernden Arbeiter Erwerber des zerstückelten Grundbesitzes.

So kam es, daß zur alten Abtei, dem Schlosse des Baron Seuriet, nur noch eine moosige Wiese, einige Gärten und eine mit Taxus bepflanzte Terrasse gehörte, in deren Schatten die letzten Rundbogen des einstigen Benediktinerklosters vermorschten, Denkmäler einer Baukunst, die im Verschwinden begriffen war. Alles, was früher zur Abtei gehört hatte, Wiesen, Weinberge, Felder, war gegen eine geringe Rente abgetreten worden, von welcher der einzige Sprosse der unter dem ersten Kaiserreich baronisierten Militärfamilie Seuriet kümmerlich lebte.

Der Vater Friedrich Seuriet’s hatte, noch jung an Jahren, infolge einer erhaltenen Wunde seinen Abschied genommen und mit der Zerstückelung der Herrschaft begonnen, auf welcher seine Vorfahren länger als ein Jahrhundert gelebt. Witwer geworden, gab er seinem Söhnchen ein in irgend einer Garnisonsstadt aufgelesenes Mädchen zur Erzieherin, eine verschwenderische schlechte Person, die Freds Jugend zu einem langen Martyrium gestaltete. Um ihrer Launen willen wurde Stück für Stück, beinahe die