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„Oho, das ist aber doch schon zu arg,“ sprach Fräulein Deaken sich erhebend und schleppte sich schweren Schrittes zur Tür: „Ich versichere Sie, Anna, so kann es nicht mehr weiter gehen – wenn ich selbst die Tür öffnen muß …“

„Gut, gut, ich geh’ ja schon, bemühen Sie sich nicht, gnädiges Fräulein,“ sprach Anna, indem sie sich den Zipfel ihrer fleckigen Schürze in den Gürtel steckte. „Es ist sicher Fräulein Stella – nur die macht solchen Randal – da sehen sie, was habe ich gesagt?“

„Sie sind geradezu unausstehlich!“ wandte sich Fräulein Deaken zu der alten Magd. „Gehen Sie in Ihre Küche und machen Sie die Türe zu.“

Anna tat trotz der Rüge nichts dergleichen, sondern stellte sich vor Fräulein Deaken hin: „Ich sollte aber doch schon einmal wissen, was ich für Mittag zu kochen habe,“ erwiederte sie.

„Geben Sie endlich Ruh’ und schauen Sie, daß Sie in die Küche kommen. – Ich bitte um Entschuldigung, meine Damen, dieser alte Eigensinn bringt mich ganz aus der Fassung… Treten Sie ein, meine Damen.“