Seite:De Das Geluebde einer dreißigjährigen Frau Sturza.djvu/258

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„Glauben Sie, daß das so leicht ist, daß es allein in meiner Macht steht?“

„Sie müssen kommen. Kann ich denn ohne Sie leben? Und wir sollen uns so … so … trennen; … ist das nicht entsetzlich! Ich bin elend, krank vor Verzweiflung. Wenn ich Sie mit mir nehmen könnte, so an meiner Brust, … so ganz nahe bei mir, … an mich gepreßt … endlich mein … Stella!“

Sie wurde ironisch, ohne zu wissen warum, und während sie ihm ihre Hände überließ, die er leidenschaftlich drückte und sie heranzuziehen versuchte, streckte sie die Arme von sich, um ihn von sich fernzuhalten.

„Die Götter haben es anders beschlossen,“ sagte sie, sie war jetzt kaum gelockt dadurch, daß die Stunde ihr günstig war.

„Nicht die Götter, sondern Sie selbst, die Sie mich zurückstoßen … jetzt noch und immer. Eigensinnige Närrin! Die unsere schönsten Tage der Freiheit vergeudet hat!“

„Das finde ich nicht,“ sagte sie. „Und wer weiß. Die schönsten Stunden sind vielleicht jene, die wir schon durchlebt haben. Sie sind flatterhaft, mein Lieber. Ich fürchte Ihre Vergeßlichkeit, wenn Sie nichts mehr zu begehren haben.“