Seite:De Das Geluebde einer dreißigjährigen Frau Sturza.djvu/252

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Das Leben, wie sie es sich eingerichtet hatte, machte sie unfähig zu irgend einem geistigen oder seelischem Genuß.

Ihre Einbildungskraft hatte alle anderen Fähigkeiten vernichtet. Sie lebte in einer fortwährenden Überreiztheit ihrer Gedanken. Und wie ihr Gehirn sich durch ungewöhnliche Vorstellungen abnormal ernährt hatte, so machte ihr nichts Freude, als die Verwirklichung dieser Vorstellungen, so wie es für einen Dichter der einzige Genuß ist, die in seinem Kopf gleich einem Bienenschwarm vor dem Ausflug aus dem Bienenkorb summenden Reime in volltönende Verse zu ordnen.

Stella beging die Unvorsichtigkeit eine der vergnügten Nachmittagszusammenkünfte im Rondell ihres Parkes abzusagen. Die Unzufriedenen erkundigten sich nach der Ursache, errieten sie und man war entrüstet. Die Baronin war in ihren Launen wirklich zu weit gehend.

Nur der junge Leutnant ergriff ihre Partei. Er glaubte sie so ernsthaft gekränkt zu haben, daß er sich zum Rückzug verurteilte, aus Scham und vielleicht aus Angst.