Seite:De Das Geluebde einer dreißigjährigen Frau Sturza.djvu/229

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„Die Wahrheit, meine Liebe! Deine vortreffliche Schwiegermutter war darauf bedacht, sich bei Mira zu beklagen … errätst du ein wenig, weshalb?“

„Ich habe keine Ahnung … sag’ rasch!“

„Wegen zu häufiger Besuche, ja, so sagte sie, wegen zu häufiger Besuche deines Gatten bei mir! Sie ist wirklich köstlich!“

„Nicht möglich … du machst Spaß!“

„Das scheint so, aber es ist die volle Wahrheit. Sie fügte noch hinzu, du hättest sie beauftragt?“

„Ich! … Das glaubst du doch nicht!“ rief Alice erregt.

„Nein und deswegen bin ich hier“ antwortete Stella ruhig und zuckte die Achseln. „Ich weiß, daß du weder so dumm bist, noch so falsch, um dir so etwas in den Kopf zu setzen, und es dann für gut zu finden, diese Launen, an welchen dein Zustand Schuld tragen würde … wie das vorkommen soll … diese Träume einer Kranken zu einer Anklage aufzuwerfen, die in ihrer Angeberei ebenso häßlich als heuchlerisch wäre. Nein, ich kenne dich ja! Du bist solcher Gemeinheiten nicht fähig. Deshalb spreche ich offen mit dir, als Freundin, anstatt ärgerlich zu sein.“