der junge Mann das unaufhörliche Zittern, das sie durchlief, bemerken könnte. Sie allein eilte, so schwach sie sich fühlte, und die Schleppe ihres Kleides knisterte unter der Hast ihrer Schritte. Man fand sie sehr schön in ihrer Toilette aus lichtblauen Crepe de chine mit schwarzen Margueriten und reicher Spitzengarnierung. Tapfer, mit grausamer Anstrengung, hielt sie sich aufrecht.
Miß, welche dem Zuge vorausgegangen war, um ihn nicht aufzuhalten, sah sie herankommen, und suchte ihre Blicke, um sie mit frischer Kraft und Mut zu beleben. Als Frau von Ellissen von Fred befreit in ihrem Lehnstuhl niedergesunken war, atmete sie auf.
Hörbar entströmte der Atem ihrer zusammengepreßten Kehle. Das Geräusch verlor sich im brausenden Orgelklang. Jetzt wagte sie es, die Augen zu Fred der vor ihn kniete zu erheben, und sie versenkte sich in eine letzte und schmerzliche Anbetung.
Fred war bleich … er frohlockte, sein Herz zitterte vor Entzücken und Gewissensbissen und plötzlich trieb ihm eine Blutwelle fieberhafte Röte auf die Wangen.
Seine Aufregung verriet sich durch nervöse Bewegungen. Er wäre am liebsten fortgestürzt, um das
Marie Tihanyi Sturza: Das Gelübde einer dreißigjährigen Frau. Arthur Cavael, Leipzig 1905, Seite 206. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Das_Geluebde_einer_drei%C3%9Figj%C3%A4hrigen_Frau_Sturza.djvu/207&oldid=- (Version vom 31.7.2018)