Seite:De Das Geluebde einer dreißigjährigen Frau Sturza.djvu/198

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brauchte nur ein wenig Mut in diesem letzten Kampf, damit der Geliebte, der in ihren Armen weinte, sich wiederaufrichtete … … als ihr … … Schwiegersohn!

Ihr Sohn! Sie versuchte sich von dieser unbefleckten Zärtlichkeit gefangen nehmen zu lassen; sie drängte ihre liebeglühenden Triebe heftig zurück; sie legte dieses Wort wie ein Siegel auf ihre Lippen um ihnen zu befehlen ihr Zittern zu beruhigen, das sie bei der Berührung mit diesem lieben weinenden Gesichte empfand, das auf ihrer Brust ruhte und über die Lauheit dieser Wiederbegegnung erblaßte. Sie rief sich zu, daß sie ihn nicht lieben dürfe … trotzdem umschlangen ihn ihre Arme mit unbewußter Heftigkeit, und umarmten ihn mit wahnsinnigem Druck, wie sie es sich erträumt hatte.

„Oh! Mira, hab’ Erbarmen! Hab’ mich lieb … rief Fred. Wenn du nicht mein sein willst, so jage mich fort, töte mich, aber mache mich nicht wahnsinnig! Du mußt mein sein … Mira … du mußt endlich mir gehören!“ … Und er stürzte sich über den erblaßten halbgeöffneten Mund der jungen Frau! Sie sträubte sich, stieß ihn weit von sich weg und erhob sich mit einer Bewegung, wie um zu fliehen. Aber er versperrte ihr den Weg. Überreizt, wie