Seite:De Das Geluebde einer dreißigjährigen Frau Sturza.djvu/111

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nach rückwärts bog, um ihre rosige Ferse mit den Spitzen ihrer blonden Haare zu streicheln. Dann sprach sie mit ungewohnter Festigkeit:

„Was du von mir verlangst, Stella, fällt mir schwer und gegen mein Gewissen kann ich nicht handeln. So weit kann ich dir nicht nachgeben, daß ich meinen Willen gerade demjenigen aufzwinge, der mir alles dankt und sich mir gegenüber vielleicht zu blindem Gehorsam verpflichtet glaubt. Ich denke übrigens, daß dein Stolz mit solch einer Zustimmung kaum zufrieden wäre. Du bist es wert, geliebt, begehrt, und nicht blos geduldet zu werden.“

„Ich danke dir,“ sagte Stella ironisch und in kühlem Tone. „Aber du vergißt, daß Freds Vermögensverhältnisse ihn hindern könnten, die Augen zu mir zu erheben, und daß es unter diesen Umständen an dir ist, mich ihm anzutragen. Und ich bin ganz überrascht, daß du dir das nicht schon lange gedacht hast. Ich gestehe, ich bin ganz erstaunt über dich. Wie! Dieser junge Mann, der seit zehn Jahren in unserem Hause verkehrt und fast sein ganzes Leben bei uns zugebracht hat, dem du so zugetan bist … Ist es nicht natürlich, daß du trachtest, deine beiden Schützlinge miteinander zu verbinden? Ich gab mich