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ausgesetzt und dann in eine Lösung von kohlensaurem Ammoniak gelegt wurden, sehr verzögert wird, so dasz eine beträchtliche Zeit vergeht, ehe das Protoplasma in den untern Zellen der Tentakeln zusammengeballt wird. In einigen Fällen bewegten sich, bald nachdem die Blätter aus dem Gas entfernt und in die Luft gebracht worden waren, die Tentakeln von selbst, wie ich vermuthe in Folge der durch den Zutritt des Sauerstoffs bewirkten Reizung. Indessen konnten diese eingebogenen Tentakeln einige Zeit lang nachher durch Reizung ihrer Drüsen zu keiner weiteren Bewegung angeregt werden. Von andern reizbaren Pflanzen ist es bekannt [1], dasz der Ausschlusz von Sauerstoff ihre Bewegung verhindert und die Bewegungen des Protoplasma innerhalb ihrer Zellen aufhält; doch ist dieses Aufhalten eine von der eben erwähnten Verlangsamung des Processes der Zusammenballung verschiedene Erscheinung. Ob diese letztere Thatsache der directen Einwirkung der Kohlensäure oder dem Ausschlusse des Sauerstoffs zuzuschreiben ist, weisz ich nicht.

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Charles Darwin: Insectenfressende Pflanzen. Stuttgart 1876, Seite 207. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Darwin_Insectenfressende_Pflanzen_207.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)

  1. Sachs, Lehrbuch der Botanik, 4. Aufl., 1874, p. 693.