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unter der Drüse abgeschnitten wird, so wird der Tentakel gewöhnlich gebogen. Ich versuchte wiederholt dieses Experiment, da mich die Thatsache sehr in Erstaunen setzte; denn alle andern Theile der Stiele sind unempfindlich gegen jedweden Reiz. Diese kopflosen Tentakeln streckten sich nach einiger Zeit wieder aus; aber ich werde auf diesen Gegenstand später zurückkommen. Auf der andern Seite erreichte ich es gelegentlich, eine Drüse zwischen einer Pincette zu zerdrücken, aber dies verursachte keine Einbiegung. In diesem letzten Falle erschienen die Tentakeln paralysirt, wie es ebenfalls durch die Einwirkung von einer zu starken Auflösung gewisser Salze und durch zu grosze Hitze geschieht, während schwächere Auflösungen derselben Salze und eine geringere Wärme Bewegung verursachen. Wir werden ebenso in späteren Capiteln sehen, dasz verschiedene andere Flüssigkeiten, einige Dämpfe und Sauerstoff (nachdem die Pflanze einige Zeit seiner Einwirkung entzogen gewesen war) eine Einbiegung hervorbringen, und dies rührt ebenfalls von einem hervorgebrachten galvanischen Strome her[1].

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Charles Darwin: Insectenfressende Pflanzen. Stuttgart 1876, Seite 32. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Darwin_Insectenfressende_Pflanzen_032.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)
  1. Mein Sohn Francis findet, angeregt durch die Beobachtungen des Dr. Burdon Sanderson an Dionaea, dasz, wenn zwei Nadeln in die Blattscheibe einer Drosera gesteckt werden, die Tentakeln sich nicht bewegen; wenn aber zwei ähnliche, mit der secundären Rolle eines Dubois'schen Inductions-Apparates in Verbindung stehende Nadeln eingesteckt werden, so biegen sich die Tentakeln im Laufe weniger Minuten nach innen. Mein Sohn hofft seine Beobachtungen bald veröffentlichen zu können.