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die Deutschen Reisigen; der gemeine Mann[1] hat kein Auge für die geheimen Fäden der Intrigue, er sieht in Manfred nur den Kaisersohn[2], der die Rechte seines Königs vertritt[3], in seinen Gegnern Verbündete des Papstes, von dem den heidnischen Sarazenen der Untergang drohe[4]. Herr der Stadt geworden, verfügt Manfred über ein noch wirksameres Mittel, um Söldnerherzen sich zu erobern; er ist in den Besitz der reichen Schatzkammern Friedrich’s II., Konrad’s IV., des Markgrafen Otto, des Giovanni Moro[5] gelangt.

Inzwischen war die Flucht Manfred’s offenkundig geworden, Markgraf Otto, der Bruder Berthold’s, war mit einem Gefolge von 500 Rittern über Cornetum[6] nach Foggia[7] vorausgeeilt, und am nämlichen Tage, an welchem Manfred sich in Luceria festgesetzt, von Foggia her vor den Thoren der Stadt erschienen[8], ohne von dem bereits erfolgten Verluste des wichtigen Waffenplatzes Kenntniss zu haben; beinahe wäre er von dem Gefolge Manfred’s gefangen genommen worden. Das päpstliche Hauptheer unter dem Oberbefehle des Neffen Innocenz’ IV., des Cardinallegaten Wilhelm Fiesco, hatte sich von Ariano her über den Apennin gegen Troja in Bewegung gesetzt; der Tag der Ankunft daselbst ist nicht festzusetzen[9]. Gleichzeitig oder noch etwas später traf der militärische Adlatus des Cardinallegaten,

  1. Dagegen die Deutschen Castellane sind dem Markgrafen treu geblieben. Vgl. Jamsilla l. c. 554 D, 558 C, 581 C, B.-F.-W. 8434, 8937, 8911, 8912, 9020.
  2. „Frederici veneratus ut heres“, Saba Malaspina l. c. 793 D.
  3. „qualiter voluntatis suae erat iura regis nepotis sui et sua manutenere“, Jamsilla l. c. 532 E.
  4. „Cum enim Sarraceni, potissime qui sunt in civitate praedicta, imperiales esse dicantur, quippe alias de ritus more abhorrent ecclesiam, quae consuevit et debet eos exacto sollicitudinis studio persequi et omnino delere, cogitare merito poterant, quod si regnum, sicut credebatur, ad manus ecclesiae pervenisset, vastasset eorum in Apulia procul dubio incolatum et eos tanquam proditionis filios dispersisset.“ Saba Malaspina l. c. 793 D.
  5. Jamsilla l. c. 533 C.
  6. Jamsilla l. c. 526 B.
  7. l. c. 528 B.
  8. l. c. 532 B, C, D.
  9. Am 5. November urkundet der Cardinal in Troja. Rodenberg a. a. O. S. 203, Note 1.
Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1895, Seite 246. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1895_12_246.jpg&oldid=- (Version vom 5.6.2023)