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Staats- oder Doctorexamen wie in Baiern ist nicht gefordert, während man für den Preussischen Bibliothekdienst jetzt ja diese beiden Examina neben einander vor dem Bibliotheks-Fachexamen absolvirt haben muss.

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Archive, Bibliotheken, Museen. Ueber staatliches Archivwesen in den verschiedenen Europ. Ländern ausser Oesterreich hat Frhr. v. Helfert schon vor langer Zeit einen Artikel im 2. Bande der M. d. Oesterr. Archiv-Section veröffentlicht. Vgl. MInstÖG 15, 175, wo man auch über den sonstigen Inhalt des Bandes Auskunft findet. – Ueber einen Theil der bekanntlich im Vatic. Archiv neu aufgestellten Lateranischen Register u. Supplikenregister ist im HJb 15, 252–54 eine Uebersicht gegeben. – Die von uns öfter erwähnte, vor 2 Jahren im Vatican eingerichtete Nachschlagebibliothek ist beschrieben in einer Denkschrift von Mons. Mar. Ugolini, La nuova biblioteca Leonina nel Vaticano (4°, 97 p. mit Plan). – Ueber Hss. etc., die der Stadtbibliothek in Metz aus dem Nachlass des Frh. L. Numa v. Salis zugefallen sind, vgl. JbGesLothrG 5, 270 ff. und CBlBiblw 11, 136. V. Sauerland hat daraus seitdem Venez. Ann. des 12.–13. Jh. publicirt, s. Bibliogr. ’94, 1618 a.

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Benützung von Archiven und Bibliotheken. Der Heidelberger Privatdocent Graf Du Moulin-Eckart erwähnt im Vorwort zu seinem Buche über Baiern unter Montgelas (s. Bibliogr. ’94, 2068), dass ihm die Benützung der Acten des Baierischen Staatsarchivs in München nicht gestattet wurde, während er in Berlin und Paris Zutritt fand. Die Darstellung der Baierischen Verhältnisse gründet sich also bei ihm nothgedrungen wesentlich auf Berliner und Pariser Acten. Die trockene Mittheilung ruft eine alte Klage wach, zugleich auch die Erinnerung an die Resolution des Münchener Historikertages zu Gunsten der Oeffnung der Archive bis mindestens 1847 und an die treffliche Begründung, die diese Forderung durch den damaligen Referenten Prof. Heigel gefunden hat. – Nachträglich sei hingewiesen auf einen Erlass vom 5. Dec. 1893 betr. Versendung von Handschriften aus den Bibliotheken der höheren Schulen Preussens (s. CBlBiblw 11, 126 f.).

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Ueber die Neueinrichtung des Strassburger Stadtarchivs bringt die Archv. Z. 4, 109–22 einen Bericht des Stadtarchivars Dr. O. Winckelmann. Vom Standpunkt der Archivbenützer hat sich besonders die Aufstellung der Urkundenschätze des Archivs als äusserst bequem erwiesen; indess scheint die Art der Unterbringung in dem jetzigen Archivgebäude – dem ehemaligen Bürgerspital – bedeutende Kosten verursacht zu haben, wie sie nur wenige Gemeinwesen für ihr Archiv aufwenden dürften.

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Das Römisch-Germanische Centralmuseum in Mainz befindet sich in dem restaurirten ehemaligen kurfürstlichen Schlosse, in welchem auch die übrigen Mainzer Sammlungen untergebracht sind. Das Museum, das i. J. 1852 durch den Gesammtverein Dt. G.- u. Alth.-Vereine ins Leben gerufen wurde, hat sich seitdem mächtig entwickelt, seine Sammlungen und Werkstätten haben allmählig sämmtliche Räume des Erdgeschosses, die die Stadtverwaltung mit beträchtlichem Aufwand herrichten liess, in Anspruch genommen. Durch die letzten Erweiterungsbauten war die Neuordnung,

Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1894, Seite 378. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1894_11_378.jpg&oldid=- (Version vom 12.5.2023)