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Rüstzeug schwerer Forschung ausgestattet und nicht von grösserem, bleibenden Werth, aber Zeugnisse einer glücklich leichten Productivität. Sie galten z. Th. der G. des 18. Jahrhunderts, – so Choiseul u. s. Zeit (1849, 2. Aufl. 1857), Chasot (1856) und endlich Friedrich d. Gr. und Katharina (1859), z. Th. der G. d. Dt. Ostseeländer, der Hanse u. d. Dt. Ordens (verschiedene Schriften 1850–53). Diese literar. Thätigkeit hatte noch lebhaft fortgedauert, als Schlözer schon im Ausw. Amt angestellt war (seit 1850), erlosch aber 1859. Erst am Schluss seiner diplomatischen Laufbahn ist Schl. dann den histor. Studien wieder näher getreten, nicht als Forscher oder Schriftsteller (uncontrollirbare Gerüchte wollen zwar von Memoiren wissen), sondern als Förderer der Arbeiten, die in den letzten Jahren sich an die Erschliessung des Vaticanischen Archivs angeschlossen haben. Seinem entschiedenen Eingreifen verdankt man die Gründung des Preussischen Historischen Instituts; und alles, was sich auf geschichtliche Studien in Rom bezog, begleitete er mit lebhaftem, oft wirksam thätigen Interesse. Eine besondere Freude machte es ihm, für die G. seiner Vaterstadt Lübeck Materialien sammeln zu lassen, die man dort brauchen könne; seine Hauptsorge aber galt natürlich seinem Schützling, dem Hist. Institut. Mit allen Genossen des Instituts werden viele andere Deutsche Historiker, die in jenen Jahren in Rom gearbeitet haben, herzlich dankbar seiner gedenken.

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Am 14. Febr. in Marienberg im Vinstgau, 62 J. alt, Bas. Schwitzer O. S. B., Herausgeber der Klosterchronik des Marienberger Priors Goswin (1880) und der Urbare der Stifte Marienberg und Münster etc. (1891 in den Tiroler G.-Qn., s. Bibliogr. ’91, 2304 u. ’92, 450 i).

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Am 13. April in Berlin, 52 J. alt, Geh. Reg.-Rath Dr. Phil. Spitta, Prof. der Musik-G. an der Univ., u. a. Verf. der bekannten Biogr. Joh. Seb. Bach’s (2 Bde. 1873–80).

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Am 22. April in Lausigk, 69 J. alt, Pastor Th. Stenzel, Numismatiker und Forscher auf dem Gebiete der Anhaltischen Geschichte.

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Am 11. März in Züllichau, 50 J. alt, der Prof. am Pädagogium daselbst, Dr. Georg Stöckert. Eine Abhandlung von ihm über den Bildungswerth der Geschichte verzeichnet unsere Bibliographie ’92, 5 u. ’93, 7 e. Andere Arbeiten galten u. a. dem Westfäl. Friedenscongress (1868) und der Verf.-G. von Magdeburg (1888).

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Mitte Mai in Münster in W., 77 J. alt, Domcapitular und geistl. Rath Adolph Tibus, Vorsitzender des Westfälischen Alth.-V., Verf. mehrerer Arbeiten zur Gesch. der Kirchen u. Pfarreien von Emmerich und Münster. Vgl. auch unsere Bibliogr. ’91, 1809 u. ’92, 1951 f.

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Am 3. Febr. in Mainz, 73 J. alt, Geh. Med.-R. Dr. Carl Wenzel, einer der Begründer des Röm.-German. Centralmuseums in Mainz und seit Lindenschmit’s Tode Mitdirector desselben. – Vgl. den Nekrolog in AZtg ’94, Nr. 65.

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Am 6. April in Fulda, 70 J. alt, der Vorstand der dortigen Landesbibl. Ferd. Zwenger, Herausgeber der Zeitschrift „Hessenland“.

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Auswärtige Historiker. England: Am 14. Mai in Carisbrooke, 72 J. alt, der Lit.-Historiker Prof. am University-College in London, Henry Morley. Vgl. den Nekrolog im Athenaeum Nr. 3473.

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Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1894, Seite 223. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1894_11_223.jpg&oldid=- (Version vom 11.5.2023)