Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft | |
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einer Russ.-Livländ. Chronographie v. 9. Jh. bis 1410 (1862) u. v. Beitrr. zur Alth.-kunde Russlands (1. Bd. 1882; 2. Bd. im Ms. nahezu vollendet). Vgl. den Nekrolog in SBGesGOstseepr. ’93, 64.
Am 7. Febr. in Strassburg, 60 J. alt, der bekannte Aegyptolog Prof. Dr. Joh. Dümichen, verdient namentlich um Altägypt. Inschriften. Für die Oncken’sche Sammlung hatte er die G. Aegyptens begonnen, aber nicht über eine grosse geograph. Einleitung hinausgeführt, so dass dann Ed. Meyer das Werk vollendet hat. Vgl. den Nekrolog von G. Ebers in AZtg ’94, Nr. 56.
Am 28. Jan. in Berlin, 76 J. alt, Prof. Dr. Aug. Hirsch, bekannt durch seine bahnbrechenden Arbeiten zur G. der Medicin, von denen wir nur hervorheben das Handbuch der histor.-geogr. Pathologie (2 Bde. Erlangen. 1860–64. 2. Aufl. 3 Bde. Stuttgart. 1881–86), die G. d. Ophthalmologie (1877), das Biogr. Lexicon der hervorragenden Aerzte aller Zeiten und Völker (6 Bde. 1884–8), und endlich die auf jenen Biographien beruhende G. d. medicin. Wissenschaften in Dtld. (für die G. d. Wiss. in Deutschland. 1893.)
Am 24. Febr. in Bautzen, 60 J. alt, der Domcapitular Michael Hornig, Forscher auf dem Gebiete der Wendischen Sprache und Lit. und Verfasser einer G. des Wendischen Volkes (1884).
Am 1. März in Weimar, 67 J. alt, der Rechtsanwalt und Lit.-Historiker Dr. Rob. Keil, Verf. mehrerer histor. Beiträge zur Göthe-Literatur und von Arbeiten zur G. d. Dt. Burschenschaft.
Am 11. April in Tübingen, 84 J. alt, Univ. Bibliothekar a. D. Dr. Karl Klüpfel. Von seinen histor. Publicationen sind hervorzuheben die Urkunden zur G. d. Schwäb. Bundes 1488–1533 (Stuttg. 1846–53). Das Thema hat der Verstorbene im späten Alter noch einmal in einem darstellenden Aufsatze in Raumer’s Taschenbuch wieder aufgenommen. Die G. der Dt. Einheitsbestrebungen hat er 1872 in einem 2bändigen Werke behandelt, nachdem er 1853 schon ein kürzeres Buch über dasselbe Thema veröffentlicht hatte.
Am 11. Febr. in Leipzig, 70 J. alt, Geh.-R. Prof. Dr. Joh. E. Kuntze. Näher als seine Arbeiten zur Römischen Rechts-G. liegt uns die 1891 erschienene kleine Schrift „Die Dt. Stadtgründungen oder Römerstädte u. Dt. Städte im Mittelalter“, die freilich von der Kritik nicht sehr günstig aufgenommen ist.
Am 22. Febr. in Athen der Conservator der Inschrr. am Griech. Nat.-Museum Dr. Habbo Gerh. Lolling, einer der tüchtigsten Kenner Hellenischer Landeskunde und verdienter Epigraphiker. Der grösste Theil der im Corpus inscrr. Graeciae septentr. publicirten Inschrr. von Böotien und der Megaris ist von ihm gesammelt worden. – Vgl. den Nekrolog im BerlPhilolWschr 14, 414–16.
Am 21. April in Elbing, 51 J. alt, Gymn.-Dir. Dr. Rich. Martens, den Fachgenossen in weiten Kreisen bekannt geworden als Referent des vorjährigen Historikertages, wo er, als Andere das Hauptreferat abgelehnt hatten, mit einem gewissen Opfermuth in die Bresche trat und sich dadurch Anspruch auf den Dank auch der Gegner erwarb. Als Repräsentant
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1894, Seite 221. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1894_11_221.jpg&oldid=- (Version vom 11.5.2023)