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Die Arbeiten der Kreispfleger und Pfleger sind überall im Gang. An die Stelle des verstorbenen Kreispflegers im fünften Bezirk Landgerichtsrath H. Bazing ist Pfarrer G. Bossert getreten. Ein Verzeichniss sämmtlicher Pfleger und kurze Nachrichten über ihre Arbeiten sind in den „Mittheilungen der Württemb. Commission für Landesgeschichte“, Stuttgart 1893, bekannt gegeben.

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Berliner Akademie. Die letzten Berichte über die historischen Unternehmungen der Ak. s. in den SBBerlAk ’94 Nr. IV v. 25. Jan. Die Arbeiten sind im regelmässigen ruhigen Fortgang begriffen. Unsern letzten Bericht findet man Nachrr. ’93, 59–62; seitdem sind Bände der Inschriften-Werke, der Polit. Correspondenz und der Acta Borussica erschienen, s. unsere Bibliogr. ’94, 230 a; b; 231 und künftig in III, 4 u. III, 5. Ueber das der Akademie unterstellte Histor. Institut in Rom und das daraus erwachsene Unternehmen des Repertorium Germanicum haben wir noch besonders ’93 Nachrr. 489–90 berichtet. Aus dem kaiserl. Dispositionsfonds ist für das Repertorium die bedeutende Summe von 60 000 M. bewilligt worden.

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Ein Verein für Baierische Volkskunde und Mundartenforschung ist seit Mitte Mai in Bildung begriffen. Ein in der Tagespresse veröffentlichter Aufruf zur Sammlung von Volksüberlieferungen ist unterzeichnet von Univ.-Prof. Dr. O. Brenner und den Lehrern Jak. Beyhl u. J. Schmidkontz in Würzburg, den Reallehrern A. Englert u. V. Loesl in München. Die gen. Herren haben auch die Bildung und vorläufige Leitung des Vereins in die Hand genommen. Der Verein soll vor allem sammeln, später publiciren. Der Jahresbeitrag ist auf 1 M. festgesetzt.

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Englische Gesellschaften. Im vorigen Jahre ist eine Jewish Historical Society of England gegründet worden. Dieselbe sammelt und veröffentlicht die histor. Urkunden der Juden im Britischen Reiche, und wird ihre literar. Thätigkeit hauptsächlich auf Editionen richten. Ihre Transactions sollen ungedruckte Documente aller Perioden, aber auch Untersuchungen enthalten. Der Jahresbeitrag ist auf 10 sh. 6 d. festgesetzt. – Behufs gründlicher Erforschung der Britischen Familienarchive ist eine Gesellschaft in London unter der Aegide des Prinzen von Wales in Bildung begriffen. Die fraglichen Archive sind als eine reiche Fundgrube für G. der Gentry und des Adels aber auch für die G. der allgemeinen Politik in der Neuzeit von Bedeutung. – Bei dieser Gelegenheit sei erwähnt, dass die Historial Manuscripts Commission ihren 13. Report publicirte, der sich besds. mit der Handschriftensammlung des Earl of Lonsdale in Lowther Castle beschäftigt (wichtig besds. für die Zeiten Karl’s I. und der George).

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Archive, Bibliotheken und Museen. Der Berliner Magistratsbibliothek ist vor einiger Zeit eine reiche Sammlung von Büchern, Broschüren und Flugblättern zur G. der revolutionären Bewegung in Deutschland aus dem Nachlasse Dr. G. Friedländer’s zugefallen. – Das Göttinger Städtische Archiv wird auf Anregung Archivraths

Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1894, Seite 212. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1894_11_212.jpg&oldid=- (Version vom 11.5.2023)