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Zur Gesammtgeschichte der Rheinprovinz. Für die Ausgabe der älteren Rhein. Urkunden bearbeitete Prof. Menzel im Jahre 1893 die Urkk. des Klosters Werden a. d. Ruhr und des Marienstiftes in Aachen; auch die Bearbeitung der Urkunden der Klöster St. Maximin, Echternach, Stablo, Prüm und des Erzstiftes Trier wurde fortgesetzt. Nach Vergleichung von noch etwa 60 an verschiedenen Orten zerstreuten Urkunden ist die ganze Sammlung, die Zeit von 314–1000 umfassend, abgeschlossen. Spätestens zu Anfang nächsten Jahres wird der Druck beginnen.

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Die Arbeiten für den 1. Bd. der Rheinischen Weisthümer mussten wegen Kränklichkeit des Prof. Lörsch und wegen Mangels einer Hilfskraft ruhen. – Für die Ausgabe der Rhein. Urbare, die von Prof. Lamprecht geleitet wird, bearbeitete Dr. Hilliger in Leipzig die Stadt-Kölnischen Urbare (St. Aposteln, St. Pantaleon, St. Cäcilien und Kloster Weiher, Gross St. Martin u. St. Ursula sind fast vollendet), Herr Kelleter in Köln die Urbare der Stadt-Aachener Grundherrschaften (die Arbeiten für das Krönungsstift werden in diesem Jahre abgeschlossen werden können), Dr. Helmolt in Leipzig die Urbare der grossen ländlichen Grundherrschaften (die Arbeiten für die ältere Ueberlieferung des Klosters Werden bis zum Ende des 13. Jhs. sind fast abgeschlossen) und Dr. Bahrdt in Göttingen die Urbare der kleinen und minder wichtigen ländlichen Grundherrschaften (die abschliessende Bearbeitung des gesammelten Materials wird aufgeschoben, bis beurtheilt werden kann, wie weit es die Lücken der Tradition der grossen Grundherrschaften wirksam zu ergänzen vermag). An Stelle des Dr. Helmolt tritt zu Ostern Dr. Kötzschke I, bisher Gymnasiallehrer in Dresden.

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Für die Herausgabe der Quellen zur ältesten Geschichte des Jesuitenordens in den Rheinlanden (1543–1582), die unter Leitung Dr. Hansens steht, wurden 1893 die periodischen Berichte der Kölner Jesuitenniederlassung bis zum J. 1582 und ein guter Theil der Correspondenzen von P. Leonhard Kessel u. P. Johannes Rhetius a. d. JJ. 1543–1570 bearbeitet. Die Gesichtspunkte, die der aus dem reichhaltigen Material zu treffenden Auswahl zu Grunde liegen, sind einmal der Antheil, der dem Kölner Collegium an der inneren Entwicklung des Ordens zukam, auf der anderen Seite die Wirksamkeit des Kölner Collegiums in religiöser und pädagogischer Beziehung. Ergänzende Forschungen fanden statt in der Stadtbibl. zu Trier, in der Gymn.-Bibl. zu Koblenz und in der Kempisschen Bibliothek zu Kendenich. Die Veröffentlichung des Materials wird voraussichtlich 1894 erfolgen können.

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Von dem Geschichtlichen Atlas der Rheinprovinz liegt die Karte von 1789, die die polit. und administrative Eintheilung der Rheinprovinz zur Anschauung bringt, in der Bearbeitung von Dr. W. Fabricius in Darmstadt in 7 Blättern theils in Reindruck theils in der Zeichnung vor. Vor ihrer Ausgabe soll jedoch eine Nachprüfung durch die Staatsarchive in Düsseldorf und Koblenz sowie durch berufene Localforscher stattfinden. Die Bearbeitung der Karte für 1818 bat Herr Schulteis aus Gesundheitsrücksichten vorläufig zurückstellen müssen. [Die Uebersichtskarte der Rheinprovinz unter Französ. Herrschaft 1813 u. Bll. I, II u. VI der Karte von 1789 sind soeben erschienen] – Von der Denkmälerstatistik werden im

Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1894, Seite 209. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1894_11_209.jpg&oldid=- (Version vom 11.5.2023)