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Politik gezogen, war an der 1848er Bewegung auf demokratischer Seite hervorragend betheiligt, entfaltete später, von längerem Aufenthalt aus Nordamerika zurückgekehrt, in grossdeutschem und gemässigt liberalem Sinne eine rege publicistische Thätigkeit und trat endlich in den Dt. Consulatsdienst. In dieser Zeitschrift ist er zu erwähnen wegen seiner halbhistor.-publicist. Arbeiten (Kleine Schriften 2 Bde. 1866), wegen seines culturhistor. Werkes „Die Wirthschaft des Menschengeschlechts auf dem Standpunkt der Einheit idealer und realer Interessen“ (3 Theile 1870–76) und endlich wegen seiner zweibändigen Selbstbiographie (1890–91).

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Am 8. März in Magdeburg, 71 J. alt, der Archivar 1. Cl. Dr. K. A. Felix Geisheim. Seine literarische Thätigkeit ist auf eine Schrift über die Hohenzollern am hl. Grabe (1858) und kleinere archival. Mittheilungen in den Magdeb. GBll und der Harzzeitschrift beschränkt geblieben. In letzter Zeit arbeitete er im Auftrage der Histor. Comm. der Prov. Sachsen an einem Wüstungsverzeichniss des Nordthüringgaus. Vgl. den Nekrolog in der Festschrift d. Harz-V. pag. 139.

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Am 11. Dec. in Solothurn, 50 J. alt, der Prof. an der Cantonsschule in St. Gallen Dr. Wilhelm Gisi, ehemals Vicekanzler und Bundesarchivar der Eidgenossenschaft, Verf. zweier Abhandlungen üb. den Antheil der Eidgenossen an der Europ. Politik 1512–21 (1866; und 1871 im ASchweizG Bd. 17).

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Am 9. Oct. in Cassel, 81 J. alt, der Schriftsteller Jacob Chr. Karl Hoffmeister, Hessischer Genealog und Numismatiker. Sein Hauptwerk ist eine 4bändige „Histor.-kritische Beschreibg. aller bis jetzt bekannt gewordenen Münzen, Medaillen und Marken in geneal. u. chronol. Folge“ (1857–80).

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Am 26. Aug. in Löbau (Westpreussen), 49 J. alt, Seminarlehrer Gust. Liek, Verf. von zwei Preussischen Stadtgeschichten: Schippenbeil (1874) und Löbau (ZHVMarienwerder Heft 25–28).

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Am 12. Dec. in Berlin, 93 J. alt, der Privatgelehrte Jul. Löwenberg, den wir hier erwähnen wegen seiner G. der Geographie (Berlin 1840) und seiner G. der geogr. Entdeckungsreisen (2 Bde. Lpz. 1881–85).

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Ende Oct. in Berlin Arth. v. Mayer, Verf. einer anscheinend beachtenswerthen, bisher aber wenig beachteten „Geschichte und Geographie der Dt. Eisenbahnen“ (s. Bibliogr. ’92, 1343).

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Am 24. Dec. in Hannover, 75 J. alt, Prof. Dr. Otto Mejer, Präs. d. dortigen Landesconsistoriums, bis vor wenigen Jahren Univ.-Prof. in Göttingen. In seinen beiden Disciplinen, Kirchen- und Staatsrecht, und auch darüber hinausgreifend hat er viel Historisches geschrieben; wir nennen nur die Einleitung in d. Dt. Staatsrecht (1861; 3. Aufl. 1889); die 3 Bände „Zur G. d. Römisch-Deutschen Frage“ (1871–85; 2. Aufl. 1885); eine Schrift üb. Febronius (1880; 2. Aufl. 1885); seine Sammlung „Biographisches“ (1886): Culturgeschichtl. Bilder a. Göttingen (1889); endlich „Zum K.-Rechte des Ref.-Jhs.“ (s. Bibliogr. ’91, 2361).

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Am 16. Dec. in München, 64 J. alt, der ehemalige Director der königl. Gemäldegallerie in Berlin Geh. Reg.-Rath Prof. Dr. Jul. Meyer, Verf. einer G. der modernen Französ. Malerei (Lpz. 1866–67) und eines

Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1893, Seite 384. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1893_10_384.jpg&oldid=- (Version vom 28.4.2023)