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Deutschland speciell tritt Blondel ein; in der neueren und neuesten G. ist die Arbeitstheilung am stärksten, die meisten Karten werden von Haumant geliefert, neben ihm steben verschiedene Historiker, für Deutsche Verhältnisse u. a. Waddington und Lavisse.

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In 19. Auflage liegt uns Putzger’s Histor. Schulatlas vor, bearb. von A. Baldamus (Bielefeld u. Lpz., Velhagen & Kl. 36 Bll. mit 66 Hauptkarten u.xij p. Text. 2 M.). Der Atlas hat sich in steter Vervollkommnung zu einem vortreffl. Unterrichtsmittel entwickelt und ist dieses mal besds. durch sehr instructive Karten zur G. Baierns, Badens, Württembergs u. der Wettinischen Lande vervollständigt.

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Nachträglich sei auch noch der kleine Atlas antiquus erwähnt, ein Taschenatlas zur alten Geschichte der bei J. Perthes in Format und Ausstattung des bekannten „Taschenatlas“ erschienen ist, bearb. von A. v. Kampen und nach dessen Tode herausgegeben von M. Schneider; er enthält sehr hübsch ausgeführte inhaltsreiche Kärtchen und ist auch mit dem jetzt eingebürgerten alphab. Register (von etwa 7000 Namen) versehen (24 Tafeln und 60 p. kl. 8°. geb. 2 M. 60.).

[529a

Vom Grimm’schen Wörterbuch liegen vor eine neue (10.) Lieferung der 2. Hälfte der 1. Abth. des 4. Bandes (Geschicks–Gesetz), bearb. von R. Hildebrand u. K. Kant und die 14. (Schluss-)Lieferung des 8. Bandes (Schellen–Schiefe), bearb. unter Leitung von M. Heyne. In einem dieser Lieferung beigegebenen Vorwort spricht sich Heyne über die Methode aus, die er für Bearbeitung der drei Bände R–S mit Heranziehung von Hilfskräften eingeschlagen hat. Ausser den fest angestellten Assistenten Dr. Rud. Meissner (seit 1889), Dr. H. Seedorf u. Dr. H. Meyer (seit 1891) haben auch vorgeschrittenere Zöglinge des Göttinger Seminars Artikel geliefert. Auf diese Weise werde es ermöglicht, den Buchstaben S vor Ende des Jahrhunderts abzuschliessen, und diese Aussicht müsse mit mancher Unvollkommenheit und Ungleichmässigkeit aussöhnen.

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Einen weitaussehenden Plan zu einem alles umfassenden Deutschen Wörterbuch, einem Thesaurus linguae Germanicae skizzirt Herm. Grimm in der DLZ 14, 1430–32. Vielleicht meint er, könnte man die Arbeiten an die Goethegesellschaft anlehnen und zunächst einmal mit einem Wörterbuch für Goethe, Schiller, Herder, Lessing und Wieland oder auch nur die drei ersten, beginnen.

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Ueber Personalien der Gegenwart in umfassender Weise zu unterrichten, ist das Ziel von Vapereau’s Dictionnaire univ. des contemporains, von dem die 6. Auflage kürzlich vollendet ist. (Paris, Hachette. 1631 p. 35 fr.) Die schwache Seite des Buches ist die „Universalität“ in nationaler Beziehung. Dass man bei seinen Ansprüchen an dasselbe den Französischen Ursprung im Auge behalten muss, versteht sich ja von selbst; aber auch dann bleibt es geradezu unglaublich, wie ungenügend und ungleichmässig das Ausland berücksichtigt ist. Es fehlen Namen, die bei uns seit Jahren tagtäglich genannt werden. Das ist um so schlimmer, als das Buch schon vor vielen Jahren zum ersten male erschienen ist, und also die zunächst unvermeidlichen Lücken längst ausgefüllt sein müssten. Bei einem ähnlichen Unternehmen einer Deutschen Firma ersten Ranges wäre

Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1893, Seite 366. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1893_10_366.jpg&oldid=- (Version vom 26.4.2023)