Seite:De DZfG 1893 10 362.jpg

Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal korrekturgelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.

historisch nicht uninteressante Val d’Elsa (mit den Städten San Gimignano, Colle, Poggibonsi, Certaldo, Castelfiorentino) scheint sich bewähren zu wollen. Das Unternehmen ist sehr bescheiden ins Leben getreten, zeigt sich aber bis jetzt innerlich lebensfähig. Der erste Jahrgang, programmmässig aus 2 Heften bestehend, enthält ausser einem rechtshistor. Aufsatz von Rondoni besds. kunsthistor. Beiträge. Neben dem Propste Nomi von S. Gimignano sind zwei bekannte Florentiner Forscher, Milanesi u. Ces. Paoli und ein Deutscher Fachgenosse C. Frey, vertreten. Eine Bibliographie des Elsathals wollen der Herausgeber und Propst Nomi bearbeiten.

[519

Mehr literarhistorischen, aber nicht streng wissenschaftl. Charakter haben zwei neue Sicilianische Zeitschriften, die Rassegna siciliana di storia letteratura e scienzi sociali (Palermo. Jg. von 12 Heften à 3–4 Bogen 10 Lire) und die kleinere Rassegna della letteratura siciliana (Jg. von 12 Heften zu nur 1 Bogen 5 Lire). – Vgl. RStorItal 10, 771.

[520

Die von W. Fraknói im J. 1876 begründete Ungar. Zeitschrift Magyar Könyv Szemle, die ihr Erscheinen im J. 1892 eingestellt hat, soll jetzt unter Redaction von Dr. Jul. Schönherr, Assistent am Nat.-Museum, wieder aufleben. Auch fortan soll die Zeitschrift in enger Verbindung mit dem National-Museum stehen und in erster Linie sich mit alter Ungar. Bibliographie und Bibliothekskunde befassen. Zunächst soll ein ganzer Band erscheinen, später werden Vierteljahrshefte ausgegeben.

[521

Handbücher. E. Bernheim’s Lehrbuch der histor. Methode ist in 2. Auflage erschienen (Leipzig, Duncker & H. xj 624 p. 12 M.). Der Umfang ist um etwa 6 ½ Bogen gewachsen, davon kommen 1 ½ auf die erfreulicher Weise jetzt beigegebenen früher von uns vermissten Register, die übrigen ziemlich gleichmässig auf die verschiedenen Abschnitte, in denen der Verfasser überall mit sorgfältiger Benutzung auch von Specialforschungen gebessert und nachgetragen hat. Wie inhaltlich, so hat das Buch auch äusserlich sehr gewonnen, indem die Citate und beiläufigen Bemerkungen, die den Text in manchen Abschnitten schwer lesbar machten, in Noten verwiesen sind. Wünschenswerth schiene uns nun noch, dass der Verfasser die Literaturnachweise, die den Studirenden als Führer dienen sollen, weiter vervollkommnete, äusserlich durch Gewährung bequemeren Ueberblicks, innerlich durch weitere Ausdehnung der orientirenden Bemerkungen. Bei der „Chronologie“ z. B. sollte das anerkannt elende Brinckmeier’sche Handbuch nicht ohne Kennzeichnung neben den übrigen stehen, und man sollte auch erfahren, dass das Werk des Grafen Mas-Latrie einen dicken Folianten bildet mit einem (wenigstens für die meisten Benutzer) nicht entsprechend werthvollen Inhalt. Von besonderem Interesse sind die Zusätze in den allgemein-methodischen Abschnitten. In sehr beherzigenswerthen Erörterungen sucht der Verfasser, wie schon früher, alle Einseitigkeiten und unbedachten Forderungen, die in der modernen naturwissenschaftlichen Strömung und in den geistreichen Einfällen Einzelner hervortreten, abzuwehren. Nur freilich scheint es mir, als lasse er in dem Bestreben, die Eigenart und das selbständige Recht der Geschichte sicher

Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1893, Seite 362. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1893_10_362.jpg&oldid=- (Version vom 26.4.2023)