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gewählt wurde, begründete Prof. M. G. Zimmermann (Berlin) den Antrag des Vorsitzenden, ein Institut für neuere Kunstforschung in Florenz zu errichten. Man hofft durch private Beiträge die Mittel zusammenzubringen. Die Förderung des Planes wurde einer 11gliederigen Commission übergeben, die aus ihrer Mitte Bayersdorfer, Schmarsow und Zimmermann mit der Geschäftsführung betraute. [Seitdem ist ein von zahlreichen, auch ausländischen Gelehrten unterzeichneter Aufruf erschienen, worin zu Beiträgen für eine Bibliothek und eine Abbildungssammlung aufgefordert wird. Zusendungen an Geld sind an das Bankhaus Mendelssohn u. Co. in Berlin, solche an Studienmaterial an die Verlagsbuchhandlung von E. A. Seemann in Leipzig zu richten.] – Auf Antrag Schmarsow’s erneuerte die Versammlung den schon 1873 gefassten, aber unausgeführt gebliebenen Beschluss betreffend die Gründung einer Gesellschaft zur Publicirung photographischer, zum Lehrbetrieb und zur vergleichenden Forschung geeigneter Aufnahmen und erwählte ausser dem Antragsteller C. v. Lützow und A. Bayersdorfer als geschäftsführenden Ausschuss. – Auf Anregung R. Stiassny’s (Wien) wurde in der letzten Sitzung zu Gunsten der Fortführung des Repertoriums für Kunstwissenschaft eine Resolution beantragt, die auch Annahme fand; dessgleichen stimmte der Congress den Ausführungen Prof. H. G. Semper’s (Innsbruck) über die Nothwendigkeit der Errichtung von Gypsabguss-Sammlungen für mittlere und neuere Kunst.-G. zu. Berichte über den Congress sind u. A. erschienen in den Grenzboten 52, IV, 266–70 von K. Kötschau, in der Frankf. Zeitung ’93, Nr. 275 von H. Weizsäcker.

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Der Vorstand des Vereins für Reformationsgeschichte hat am 5. October eine ausserordentliche Sitzung in Eisenach gehalten und an Stelle der verstorbenen Proff. Baumgarten und Kluckhohn drei neue Mitglieder, sämmtlich Profanhistoriker gewählt: Prof. Fr. v. Bezold in Erlangen, Prof. M. Lenz in Berlin und Prof. G. Egelhaaf in Stuttgart. Aus den sonstigen Verhandlungen ist zu erwähnen, dass neue Anerbietungen von Publicationen nicht vorliegen, dass der Vorstand aber zum 300jährigen Reformations-Jubelfest in Upsala eine Schrift herausgeben möchte, für deren Bearbeitung wenn möglich ein Schwedischer Gelehrter gewonnen werden soll. Die nächste Vorstandssitzung (um Ostern) soll so gelegt werden, dass der Besuch sich mit dem des Leipziger Historikertages vereinigen lässt, die nächste Hauptversammlung denkt man in Baiern zu halten.

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Die im Jahre 1877 von 13 jungen Historikern gegründete Gesellschaft zur Ausgabe Dänischer Geschichtsquellen veröffentlicht in der (Dansk) Historisk Tidsskrift, 4. Bd. (2. Heft) p. 474 ff. einen Rechenschaftsbericht über ihre 16jährige Thätigkeit. Darnach gab die Gesellschaft mit einem Kostenaufwande von insgesammt 44 062 Kr. neun Quellenwerke in 18 Bänden heraus, von denen 2 noch fortgesetzt werden; 2 neue Editionen sind in Vorbereitung. Die Hauptthätigkeit der Ges. erstreckte sich auf die G. des 16. Jhs.: neben den Editionen der Registratur Friedrich’s I. (1523 ff.) und der Dänischen Kanzleiregistratur 1535–1550 sind hervorzuheben die 7bändige Ausgabe der eigenhändigen Briefe Christian’s IV. (1588 ff.), die

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Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1893, Seite 354. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1893_10_354.jpg&oldid=- (Version vom 25.4.2023)