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bezüglich der Publicationen noch nachzutragen, dass der glückliche Fund zur G. Rudolf’s v. Habsburg schon in nächster Zeit durch Prof. Osw. Redlich u. Dr. A. Starzer zur Ausgabe gelangt, und dass mit Bearbeitung eines Theiles der Nuntiaturberichte von 1560–72 vorläufig noch das frühere Mitglied Dr. Starzer beschäftigt ist, während zugleich die Arbeiten für das Unternehmen neben anderen Studien in Rom weitergehen. Ständiger Mitarbeiter und Stipendist ist dort zur Zeit Dr. Pogatscher. – Director des Instituts ist wie bisher Hofrath Th. v. Sickel.

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Mommsen-Stiftung. Zum 50jähr. Doctorjubiläum Prof. Mommsen’s am 8. November haben zahlreiche Freunde und Schüler aus den verschiedensten Ländern (die Liste wird etwa 800 Namen zählen) die Summe von 25,000 Mark zusammengebracht und sie dem Jubilar zur Verfügung gestellt, um „nach eigenem Ermessen eine Stiftung zur Förderung wissenschaftlicher Zwecke in seinen Arbeitsgebieten darauf zu gründen“. In seinem Dankschreiben hat Prof. Mommsen die Summe zu einer „Gesammtpublication der Griechisch-Römischen, einschliesslich der aus der Römischen Reichsprägung hervorgegangenen Münzen“ bestimmt. An die schon im Auftrage der Preuss. Akademie der Wissenschaften in Ausführung begriffene, finanziell gesicherte Publication der nordgriechischen Münzen, deren Leitung Herrn Imhoof-Blumer untersteht, soll sich so nach Prof. Mommsen’s Wunsch baldmöglichst eine weitere in analoger Weise auszuführende Abtheilung anschliessen. – Zur bestimmungsgemässen Verwendung des Fonds will Prof. Mommsen der phil.-hist. Classe der Akademie eine Commission von 3 Mitgliedern vorschlagen, ausser sich selbst die Herren Imhoof-Blumer und Prof. Otto Hirschfeld. Diese Commission hat die von ihr sachlich und persönlich gefassten Beschlüsse der Classe zur Bestätigung vorzulegen, sowie der Akademie jährlich für die Friedrichs-Sitzung Bericht und Abrechnung einzureichen. Nach bestimmungsgemässer Verwendung der Summe soll die Commission darüber Schlussbericht an die Akademie und durch diese an das vorgeordnete Ministerium erstatten, auch diesen Bericht in geeigneter Weise veröffentlichen.

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Der Kunstwissenschaftliche Congress, der am 25., 26. u. 27. Sept. in Nürnberg tagte, stellt sich als ein Versuch dar, an die erste derartige Fachversammlung, die 1873 in Wien stattgefunden hat, anzuknüpfen und die kunstwissenschaftlichen Congresse zu einer ständigen Institution zu machen. Letzteres war nämlich vor 20 Jahren missglückt, weil das in Wien gewählte Comité für einen Congress zu Berlin die übernommenen Pflichten unerfüllt liess. Durch die Wahl von Köln für den nächsten Congress (1894) sucht man jetzt den Fachgenossen, die diesmal noch fern geblieben, möglichst entgegenzukommen. Zugleich nahm man für 1896 Budapest in Aussicht und wählte einen ständigen Ausschuss für die nächsten 6 Jahre, bestehend aus Prof. C. v. Lützow (Wien), Geh.-R. M. Jordan (Berlin), Geh.-R. F. X. Kraus (Freiburg), Museums-Dir. F. Schlie (Schwerin), Prof. A. Schmarsow (Leipzig), Prof. B. Riehl (München) und Priv.-Doc. B. Händke (Bern). In der 1. Sitzung, in der v. Lützow zum Vorsitzenden

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Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1893, Seite 353. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1893_10_353.jpg&oldid=- (Version vom 25.4.2023)