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etc. – Ann. Stad. ad a. 1152 (Mon. Germ. SS. 16, 344): Rex Wirceburch conventum habuit ibique Heinricum ducem et Albertum marchionem discordantes pacificavit et principes expeditionem in Langobardiam etc.

Worauf die Erzählung zurückgeht, dass zwischen den beiden Terminen blutige Fehde bestand (Heinemann, Albrecht 1, S. 196. 382; Philippson I, S. 171; Prutz, Friedrich I, S. 38; Giesebrecht V, S. 12), vermag ich nicht festzustellen. Bei Helmold I, 73, auf welche Stelle Prutz und Philippson sich berufen, steht von kriegerischen Unternehmungen zwischen Beiden überhaupt nichts. Der Satz, welchen Prutz abdruckt, „dissensio sedari non poterat“, besagt nur negativ, dass ihr „Dissens“ nicht beseitigt wurde; aber eine Hindeutung auf eine blutige Auskämpfung desselben, auf eine „Fehde“, enthält der Satz nicht. Die Poehlder Annalen, auf welche Heinemann und Philippson sich berufen, erzählen zum Jahre 1153 (Mon. Germ. SS. 16, 86–87) den Tod des Grafen Liudolf von Woeltingrode und die Erscheinung seines verstorbenen Sohnes, für welchen der Vater ein Seelgeräthe gestiftet hatte, aus dem Grabe. Nur bei dieser Gelegenheit wird eingeschaltet, dass der Sohn „in der Fehde zwischen dem Herzog und dem Markgrafen“ seinen Tod gefunden hatte, nämlich in der Fehde, welche der Annalist zum vorigen Jahre 1152 als beendet bezeichnet hatte. – Das früher sogenannte Chronicon Luneburgense, welches dieselben Autoren citiren, enthält auch das nicht, wofür es citirt wird. Im Anschluss an den Merseburger Tag berichtet der Chronist:

Do ward orloge under marcgreven Albrechte unde hertogen Heinrike umbe en erve twier greven, Bernardes unde Hermannes. Dat underviengen de herren altohant unde verevenden’t also, dat de marcgreve Bernardes erve behelde, unde Hermannes de hertoge. Do makede de koning enen hof to Wirzeburch dar sworen de herren ene herevard etc. (Sächsische Weltchronik c. 297: Mon. Germ. Dtsch. Chr. 2, S. 219).

Das heisst, wir haben an dieser Stelle einfach eine Wiedergabe jener erstgenannten Stelle der Poehlder Annalen (s. oben S. 292) zwischen den beiden Terminen von Merseburg und Würzburg, wobei das Plusquamperfectum („contentio… leserat regionem“) ungenau durch das Imperfectum („Do ward orloge“) wiedergegeben wird. – Die Correspondenz des Sachsenherzogs Heinrich zur Werbung kriegerischer Bundesgenossen, welche

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Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1893, Seite 293. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1893_10_293.jpg&oldid=- (Version vom 11.4.2023)