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Festungen zwischen Paris und dem Rhein verzeichnet ist, wird Ew. Lordschaft mit einem Blick erkennen, dass zur Sicherung unseres Marsches die Sperre und Beobachtung gewisser Festungen im Departement Donnersberg nöthig gewesen wäre.

Für die Einschliessung von Mainz
20 000 Mann. 
Für Beobachtung von Luxemburg
5 000     „ 
    Saarlouis
5 000     „ 
Für die Einschliessung von Landau
20 000     „ 
Für Beobachtung von Strassburg,
     Bitsch, Weissenburg
10 000     „ 
Für Beobachtung von Luneville
12 000     „ 
Für Einschliessung von Metz
20 000     „ 
Für Beobachtung von Nancy
5 000     „ 

„Ausserdem würde für die Erhaltung der Verbindungen und den dazu gehörigen Dienst die Aufstellung von nicht unter 50 000 Mann bei Lauterburg nöthig gewesen sein.

„So wäre eine Streitmacht von 147 000 Mann zu einer Verwendung gekommen, welche zu dem grossen Hauptzweck des Kriegs gar nichts Wesentliches beigetragen hätte und da diese Truppen während des Winters nothwendig einem seiner Natur nach äusserst beschwerlichen Dienst ausgesetzt worden wären, so hätte man im Frühjahr grosse Verstärkungen nothwendig gehabt. Diese Aussicht war so wenig ermuthigend, dass es nicht Wunder nehmen darf, wenn Fürst Schwarzenberg sich einer ganz anderen Richtung zuwandte, zumal nach der Erfahrung des Feldzugs von 1793, 1794 und 1795[1].

„Die Lage Frankreichs gegenüber der verbündeten Armee ähnelt einer ungeheuren Festung, von welcher die Schweiz und Holland die Bastionen bilden, und es erscheint einleuchtend, dass von diesen Seiten her der wirksamste Angriff auf Frankreich möglich ist. Durch Besetzung der Juralinie werden die Rheinfestungen umgangen und von der Schweiz bis zur Hauptstadt ist keine starke Festung mehr zu finden. Gelegenheit, ihre Zuneigung zu zeigen, wird den Bewohnern der Freigrafschaft und des Elsass gegeben, von denen man annimmt, dass sie der Sache der Verbündeten

  1. Im Vorstehenden lesen wir offenbar die Bedenken, mit welchen Schwarzenberg den oben S. 220–224 besprochenen Vormarschplan Gneisenau’s bekämpft und besiegt hat. Vgl. auch die Denkschrift in Radetzky’s Denkschriften S. 240 ff.
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Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1893, Seite 251. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1893_10_251.jpg&oldid=- (Version vom 1.5.2023)