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Lage nur irgend ergriffen werden könnte. Das ist’s, was ich jetzt in Kürze zu entwickeln versuchen will.

„Bei der Ankunft am Rhein zögerte Fürst Schwarzenberg nicht, den Grundsatz nachdrücklicher Fortsetzung der angriffsweisen Kriegführung anzunehmen, obwohl das entgegengesetzte System durch militärische Autoritäten vom höchsten Rang und Ansehen[1] mit Entschiedenheit empfohlen ward. Aber wenn auch im Grundsatz die angreifende Kriegsweise angenommen ward, die grosse Schwierigkeit war, zu bestimmen, in welcher Weise dieser Grundgedanke am besten zur Ausführung zu bringen sei. Mir scheint gerade, wenn der Fürst Feldmarschall entschlossen war, den Krieg mit Nachdruck weiterzuführen, den Feind aufzusuchen und ihn anzugreifen, wo er ihn finden würde und Etwas zu wagen für die Erreichung eines entscheidenden Erfolgs, gerade dann handelte er einsichtsvoll, indem er die Operation durch die Schweiz unternahm. Mit einem Wort, mit der Bewegung durch die Schweiz ist der Weg nach Paris gebahnt worden.“

Nunmehr kommt die oben[2] mitgetheilte Stelle über die Vortheile, die zu haben gewesen wären, wenn man mit dem über den Rhein flüchtenden Feinde zugleich den Strom hätte überschreiten können – worauf der Bericht fortfährt:

„Nachdem die für Sammlung und Erholung der Truppen nöthige Zeit verflossen war, lag es auf der Hand, dass wir mit einiger Sicherheit nur dann vorwärts marschieren konnten, wenn wir nach der alten Regel verfuhren, einige Festungen zu belagern und andere zu bewachen. In Folge unseres raschen Vordringens nach dem Rhein, nach dem Aufbruch in Teplitz und nach den glorreichen Schlachten bei Leipzig, waren wir gänzlich ohne schwere Artillerie, der nächste Geschützzug war über die Grenze Böhmens noch nicht hinaus. Aber aus einem kurzen Ueberblick der verfügbaren Streitkraft wird Ew. Lordschaft ersehen, welch ein grosser Theil derselben nothwendig in Anspruch genommen und welch ein kleiner Theil derselben übrig geblieben wäre für den Feldkrieg gegen den Feind. Aus der Skizze, die ich die Ehre habe beizuschliessen, in welcher die Lage aller

  1. Duka (S. 227) und Knesebeck (S. 234) sind gemeint.
  2. Siehe S. 224.
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Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1893, Seite 250. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1893_10_250.jpg&oldid=- (Version vom 3.5.2023)