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Am 25. December konnte Aberdeen melden: „Ich freue mich, von dem Stand der Dinge in der Schweiz das allergünstigste berichten zu können. General Graf Bubna ist vorgestern mit einem starken Reitercorps in Bern eingerückt und das Hauptquartier des Fürsten Schwarzenberg sollte heute oder morgen eben dorthin verlegt werden. Die Truppen, lauter Oesterreicher, haben die strengste Manneszucht gehalten und sind seitens der Bevölkerung mit der grössten Begeisterung aufgenommen worden. In der Regierung des Cantons Bern hat vorgestern eine Umwälzung stattgefunden. Das Geschäft ist im Grossen Rath herbeigeführt worden durch den jetzigen Landammann Freudenreich und den General Wattenwyl mit anderen der angesehensten Einwohner, welche zur grossen Freude der Einwohner die alte Verfassung wiederhergestellt haben. Die kleinen Cantone werden der Anregung Berns unverzüglich folgen, ebenso wie Freiburg und Solothurn. Man sagt sogar, dass Neuenburg an dem allgemeinen Enthusiasmus Theil nimmt.“

Ueber den Stand der Kriegsangelegenheiten, sowie über die Vorgeschichte des nunmehr in Vollzug gesetzten Feldzugsplanes entnehmen wir dem Bericht Aberdeen’s noch nachstehende Angaben und Ausführungen:

„Morgen oder übermorgen wird das Hauptquartier Seiner Kaiserlichen Majestät (von Oesterreich) auf das linke Rheinufer, entweder nach Basel oder nach Rheinfelden, verlegt werden. Die Belagerung von Hüningen hat begonnen und, obwohl es nur ein Platz dritter Klasse ist, erwartet man, dass es sich einige Zeit halten wird, weil es an schweren Geschützen und anderen zum raschen und nachdrücklichen Festungskrieg erforderlichen Geräthen fehlt. Der Besitz dieses Platzes ist nothwendig, um unsere Verbindung über Basel zu sichern und die ferneren Zwecke des Feldzugs zu fördern.

„Da der Feldzugsplan nicht nur beschlossen, sondern in voller Ausführung begriffen ist, so wird es jetzt nothwendiger als je, dass Ew. Lordschaft ein klares Bild erhalte von dem Ziel, das erreicht werden soll, wie von den Grundsätzen, die zur Aufstellung desselben geführt haben. Unwandelbar habe ich stets behauptet, die Bewegung durch die Schweiz sei die militärisch und politisch einsichtigste Unternehmung, die in unserer

Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1893, Seite 249. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1893_10_249.jpg&oldid=- (Version vom 3.5.2023)