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in Verlegenheit sind, so können wir acht Monate darnach nicht darauf rechnen, stärkere Armeen als die jetzige zu ernähren.

„Man hofft durch diese Bemerkungen die Ansichten aufgestellt zu haben, welche zu dem gegenwärtigen Vorschlag der Operationen leiten. Sie gründen sich im allgemeinen auf die Ueberzeugung:

„1. Dass wir keinen Augenblick zu verlieren haben, wenn wir den Feind in der Organisation seiner Armee hindern und Terrain gewinnen wollen.

„2. Dass wir Holland und die Schweiz noch in diesem Winter besetzen müssen.

„3. Dass wir bis letzten Februar zu jeder kühnen Bewegung stark genug sind.

„4. Dass mit Anfang Februar alle verbündeten Armeen vollzählig, alle Mittel zur Vertheidigung unserer Grenzen in vollkommener Ausübung sein müssen.

„5. Dass endlich die Schwierigkeiten und Nachtheile eines Winterfeldzuges auf keine Weise gegen die ungeheuren Vortheile in Anschlag zu bringen sind, welche aus der schleunigen Fortsetzung des Feldzugs entstehen.

Es besetzt daher die Hauptarmee die Schweiz und versammelt sich bis Ende Januar zwischen Yverdun, Bern, Solothurn und Basel, um in der Richtung von Langres, oder nach Umständen operiren zu können.

„Die Armee des Generals Wrede bildet hierbei die rechte Flügelcolonne, sucht sich in den Besitz von Hüningen zu setzen und deckt in dem Masse unsere rechte Flanke, als wir vorrücken. Sie ist zugleich das Bindemittel zwischen der Armee des Kronprinzen von Württemberg, welcher Kehl blokirt. Sie vereinigt sich mit der Hauptarmee, wenn es die Umstände erfordern oder unterstützt den Kronprinzen von Württemberg, wenn von Kehl aus ein ernstlicher feindlicher Angriff unternommen würde. Wenn sie es bedürfen sollte, wird sie von der Hauptarmee unterstützt.

„Das Armeecorps des Kronprinzen von Württemberg blokirt Kehl und demonstrirt über den Rhein.

„Die Hauptbestimmung der Armee des Generals Blücher bleibt die Deckung Deutschlands.

Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1893, Seite 241. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1893_10_241.jpg&oldid=- (Version vom 2.5.2023)