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sehr bedeutend. Müffling veranschlagt sie im December 1813 noch immer auf 250 000 Mann in Frankreich selbst verfügbarer Truppen, ganz abgesehen von der Elbarmee Davoust’s und den Festungsbesatzungen an Weichsel, Oder und Elbe[1].

Müffling schliesst seine Betrachtung mit den Worten: „Die Wichtigkeit des Besitzes von Langres beschränkt sich eigentlich auf diesen, im damaligen Kriegsverhältniss beruhenden Umstand und darauf, dass Langres ein Punkt ist, in welchem sich viele aus Norden und Süden kommende Strassen kreuzen. Das grosse Publicum gefiel sich in dem Gedanken, dass Langres einer der höchsten Punkte Frankreichs, eine Art Belvedere für die Verbündeten sei, von welchem sie das schöne Reich überschauend und bis Paris fortdauernd herabsteigend alle taktischen Vortheile in Händen hätten.“

Die letztere Auffassung ist Gegenstand häufigen Spottes gewesen und das mit Recht, dass es aber auch eine ernsthafte Betrachtung dieses berühmten Plateaus gab, zeigt vorstehende Ausführung. Die eigentlichen Gegner des Marsches auf Langres waren übrigens nicht die, welche einen Marsch auf Paris ohne Umweg forderten, sondern vielmehr diejenigen, die gar nicht nach Paris und jedenfalls keinen Winterfeldzug mit Rheinübergang haben wollten.

  1. Nämlich [Betrachtungen S. 94/95]:
    1. Die Armee, welche aus Deutschland zurückgekehrt war, zählte nach Vereinigung mit den Truppen am Rhein
    103 000 Mann 
     Sie war längs dem Rhein zur Besetzung der Ufer vertheilt. Die Garde war ins Innere zurückgegangen.  
    2. Die Pyrenäenarmee unter Marschall Soult zählte
    60 000     „ 
     Hauptquartier Bayonne.  
    3. Die Armee von Catalonien unter Marschall Suchet
    37 000     „ 
     Hauptquartier Girona.  
    4. Die Armee unter dem Vicekönig von Italien zählte ausser den Festungsbesatzungen
    49 000     „ 
     Davon standen 35 000 Mann an der Etsch. Hauptquartier Verona.  
    5. Die Armee des Königs von Neapel, im Kirchenstaat bis zum Po
    34 000     „ 
     
    283 000 Mann 
    Da Murat aber schon mit den Verbündeten unterhandelte, so muss sein Heer abgezogen werden und es bleiben dann
    249 000 Mann 
Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1893, Seite 226. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1893_10_226.jpg&oldid=- (Version vom 2.5.2023)