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Der Verein für die Geschichte Pirnas besteht seit dem 19. Januar 1885 und zählt 55 Mitglieder. Er hat sich in seiner Thätigkeit beschränkt auf einzelne Vorträge, auf die Erhaltung von Alterthümern in der Stadt und Unterstützung des Städtischen Museums und auf Förderung der Bearbeitung einer Geschichte Pirnas. Vereinspublicationen sind bis jetzt noch nicht erschienen. Der Kassabestand betrug 250 M., ein Mitgliederbeitrag wurde im letzten Jahre nicht erhoben.

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Der Geschichts- und Alterthumsverein in Leisnig ist gegründet im J. 1866 und zählt gegenwärtig 56 ordentl. Mitglieder. Seine Sammlung von Alterthümern befindet sich in drei Zimmern des Schlosses Mildenstein in Leisnig. Von den Publicationen des Vereins sind bisher 9 Bände erschienen. Die Einnahmen des Vereins bestehen aus den Mitgliederbeiträgen à 3 M. 75. Vorsitzender ist Dr. M. Müller.

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Der Verein für Geschichte der Stadt Rochlitz wurde erst im vorigen Jahre durch Oberlehrer Dr. C. Pfau, den jetzigen Vorsitzenden, gegründet und besteht zur Zeit aus 74 Mitgliedern. Der Verein sammelt Alterthümer, die in der alten Kapelle des Rochlitzer Schlosses zur Aufstellung kommen, wirkt für Erhaltung derartiger Denkmäler, unternimmt auch kleine Ausgrabungen. Eine eigene Zeitschrift hat er sehr verständiger Weise bisher nicht ins Leben gerufen; geschichtl. Aufsätze werden vielmehr in dem localen „Wochenblatt“ veröffentlicht. Literarisches Ziel ist die Herstellung einer Chronik von Rochlitz.

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Der Verein für die Geschichte Leipzigs wurde am 17. December 1867 begründet. Lehrer E. Mangner, einer der Stifter, ist gegenwärtig 1. Vorsteher. Der Verein, der aus ca. 400 Mitgliedern besteht, hält im Winter alle 14 Tage Sitzungen mit Vorträgen und veranstaltet im Sommer Ausflüge. Er scheidet sich in eine artistische und eine literarische Section. Die artistische übernahm die Aufgabe, eine Sammlung zur Stadtgeschichte anzulegen. Dieselbe ist jetzt in einer Anzahl von Räumen des alten Johannishospitals aufgestellt. Der Rath der Stadt Leipzig hat beschlossen, sie in das zu erbauende „Grassi-Museum“ aufzunehmen. Ein weiteres Verdienst erwarb sich die artistische Section durch die Erhaltung und Restaurirung der Wandbilder in dem zur Universität gehörenden, jetzt abgebrochenen Kreuzgange des ehemaligen Dominicanerklosters zu St. Pauli. Die literarische Section hat seit 1872 vier Bände „Schriften des Vereins für die Geschichte Leipzigs“ herausgegeben; der letzterschienene ist in unserer Bibliographie ’92, 1392 erwähnt. An Fertigstellung einer Häuserchronik wird gearbeitet.

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Der Alterthumsverein in Plauen, der sich die Pflege der geschichtlichen Interessen für Plauen und das ganze Sächsische Vogtland zur Aufgabe gestellt hat, wurde im Jahre 1873 zunächst als Zweigverein des alterthumsforschenden Vereins zu Hohenleuben gegründet, und zwar von dem Archidiaconus M. Fiedler, der sich mit der Geschichte der Stadt Plauen auch in zwei Schriften (1874 und 1876) befasst hat. Ein Jahr nach dem Tode dieses um den Verein hochverdienten Mannes übernahm 1879 Seminaroberlehrer Dr. Joh. Müller die Leitung, und dessen Verdienst ist es, die

Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1893, Seite 173. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1893_10_173.jpg&oldid=- (Version vom 18.4.2023)