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Nachrichten und Notizen.

Die Wiener Akademie der Wissenschaften hielt am 31. Mai ihre Jahressitzung. Aus dem Berichte, den in derselben der Gen.-Secretär Prof. E. Suess erstattete, kommt für uns das Referat über die Erfolge der prähistorischen Commission in Betracht. Diese hat unter Leitung von Dr. M. Hoernes Nachforschungen in Untersteiermark und bei Adamsthal in Mähren angestellt; der ersten Nummer der „Mittheilungen“ dieser Commission ist seit 1887 noch keine Fortsetzung gefolgt[WS 1]. Ueber die Thätigkeit der philosophisch-historischen Classe und der mit ihr verbundenen Commissionen berichtete Prof. Alf. Huber. – Da in dieser Zeitschrift über die Wirksamkeit der Wiener Akademie noch nicht berichtet wurde, benutzen wir die Gelegenheit zu einem Ueberblicke über ihre historischen Unternehmungen.

[356[WS 2]

Die Akademie wurde im J. 1847 gegründet und eröffnete sehr bald die Reihe ihrer Publicationen. Der Abhandlungen, welche in den Sitzungsberichten der philos.-histor. Classe (seit 1848; nunmehr in der Regel 3 Bände jährlich) und in den Denkschriften (seit 1850 jährlich 1 Band) niedergelegt sind, sowie des nach jeder Classensitzung erscheinenden Anzeigers (seit 1864) gedenken wir hier nur im Vorübergehen, um uns den besonderen historischen Unternehmungen, die vornehmlich der Veröffentlichung von Quellen dienen, zuzuwenden.

[357

Die Historische Commission, bis 1878 als „Commission zur Herausgabe Oesterreichischer Geschichtsquellen“ bezeichnet, geht auf eine Anregung zurück, die Chmel gleich in der ersten Sitzung der histor.-philologischen (jetzt philosophisch-historischen) Classe am 24. Nov. 1849 gegeben hat. Ihre Hauptunternehmungen waren von Anfang an die „Fontes“ und das „Archiv“.

[358

Die Fontes rerum Austriacarum (mit d. Nebentitel „Oesterreichische Geschichtsquellen“) zerfallen in 2 Abtheilungen: I. Scriptores und II. Diplomataria et Acta. Die erste dieser Serien wurde erst 1855 begonnen und ist bis jetzt im ganzen 8 Bände stark geworden; die zweite aber, die schon im J. 1849 durch Chmel eröffnet wurde, ist stetig gewachsen und jetzt beim 47. Bande angelangt. Bei Publication der Quellen in dieser Sammlung wird nicht systematisch nach einem vorher festgestellten Plan vorgegangen oder eine Eintheilung beobachtet, sondern in bunter

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Siehe Berichtigungen auf S. 394.
  2. Die Referenzzählung setzt diejenige in der DZfG Bd. 9 fort. Bei Verweisen im Text auf Referenzen bis 355 sind die Belegstellen dazu in den Nachrichten und Notizen des 9. Bandes zu finden.
Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1893, Seite 166. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1893_10_166.jpg&oldid=- (Version vom 21.4.2023)