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stehen noch aus); Band IX derselben Bibliothek von Funck-Brentano[1] (Inventaire des archives de la Bastille); und von den Departementalbibll. Band XIV: Marseille, hersg. von Abbé Albanès[2]. – Der Conservator der Bibliothek zu Avignon, Labande, hat bis zur Fertigstellung des Specialkataloges eine allgemeine Uebersicht über den Handschriftenbestand seiner Bibliothek veröffentlicht[3]. – Es bestand schon lange die Absicht, den Handschriftenkatalog der Nationalbibliothek einer Neubearbeitung auf neuer Grundlage zu unterziehen, aber der Plan zu dem Unternehmen soll erst noch endgültig festgestellt werden, und im Jahre 1892 ist nur ein von Omont zusammengestelltes Verzeichniss der 1891 neu erworbenen Handschriften[4] und der Schluss des Kataloges der Spanischen und Portugiesischen Handschriften[5] von Morel-Fatio erschienen. – Von weiteren Arbeiten, die sich auf Beschreibung von Handschriften in Archiven und Bibliotbeken beziehen, erwähne ich an erster Stelle Hauréau’s Notices et extraits de quelques manuscrits de la bibl. nationale[6]. Die im letzten Jahre erschienenen Bände IV und V behandeln den Inhalt von etwa 150 Codices des Nouveau fonds latin. Der gelehrte Verfasser, der hier gewissermassen sein literarisches Testament niederlegt, bietet dem Publikum in diesem streng wissenschaftlichen Werke die Früchte seiner langjährigen Erfahrung und eingehenden Kenntniss der Lateinischen Literatur des Mittelalters. – Grandmaison’s Abhandlung über die Sammlungen Gaignières[7] liegt nunmehr abgeschlossen vor. Die vorzügliche Untersuchung bietet viel Neues über das Leben und die Schriften dieses eifrigen Sammlers, dem wir die Erhaltung so vieler für die Geschichte Frankreichs äusserst werthvoller Denkmäler verdanken. Man kann ihn den Vater der Französischen Archäologie nennen, gleichwie André Duchesne der Vater der Französischen Historiographie gewesen ist.

Ch. V. Langlois fährt in den Notices et extraits mit der Untersuchung der mittelalterlichen Formelbücher fort[8]. Im 34. Bande behandelt er ein Formelbuch des Prämonstratenserordens, dann drei Formelbücher aus Orléans, die der Zeit der Könige Philipp August und des hl. Ludwig angehören. Es sind Sammlungen, die für die äussere wie die innere Geschichte der Zeit gleich hohen Werth besitzen.

  1. Vgl. über beide Bände Bibliogr. ’92, 47 a; b und ’93, 50 b.
  2. Vgl. Bibliogr. ’92, 47 d u. ’93, 50 c.
  3. Vgl. Bibliogr. ’93, 52.
  4. Vgl. Bibliogr. ’93, 43 d.
  5. Vgl. Bibliogr. ’93, 51.
  6. Vgl. Bibliogr. ’93, 49.
  7. Ch. de Grandmaison, Gaignières, ses correspondants et ses collections de portraits. Appendice. (BECh 53, 5–76.)
  8. Vgl. Bibliogr. ’93, 48 a.
Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1893, Seite 130. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1893_10_130.jpg&oldid=- (Version vom 13.4.2023)