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hypothetisch („Falls Schaube – – – Anstoss nimmt“) gegen drei Punkte, die ich nie und nirgends vorgebracht habe.

4. Der Zweck des ersten Theiles meiner Abhandlung war, das Byzantinische Meeresconsulat v. K.’s zu beseitigen, ehe es vielleicht weiteres Unheil in der historischen Literatur anrichtete. Demgemäss habe ich auch bezüglich der Urkunde von Siponto nachgewiesen, dass sie auf Meeresconsuln auf keinen Fall zu beziehen ist, und dass v. K.’s Forschung auch hier der gesicherten Grundlage durchaus entbehrt. Weiter berührte mich bei meiner augenblicklichen Aufgabe die Urkunde nicht; ausdrücklich habe ich erklärt, dass ich hier noch eine besondere Untersuchung für nothwendig erachte (S. 235). Um eine solche ein wenig zu fördern, habe ich S. 234 Anm. auf den von Wattenbach herausgegebenen Leo Marsicanus hingewiesen. Daher ist nun Herrn v. K. seine neue Wissenschaft von Wattenbach’s Jahresansatz und der Quelle von Gams und Cappelletti gekommen. Im übrigen will ich gern meine vorläufige Ansicht jetzt schon aussprechen, die allerdings dahin geht, dass Siponto im Jahr 1063 oder 1064 noch keine städtischen Consuln gehabt hat; v. K. scheint auch hier manche Schwierigkeit gar nicht zu sehen.

5. Wenn v. K. am Schlusse seiner Entgegnung meiner Polemik gegen ihn das Motiv unterlegt, ich hätte über ihn „wegspringen“ wollen, so scheint er nicht zu bemerken, dass er damit zu seinem Schaden auch noch den Spott der Leute auf sich zieht, gerade so wie er mit seiner Abhandlung meinen Spott herausgefordert hat, nicht durch seine Irrthümer an sich, so schwer sie waren – blossen Irrthümern pflege ich nicht so zu begegnen – sondern durch seine grossen Worte vom „Byzantinischen Meeresconsulat“ und der neuen „systematischen“ Methode, die ihn zu den von mir gewürdigten Ergebnissen geführt hat.

Adolf Schaube.     


Auf eine Replik hat Herr v. Kap-herr verzichtet.




Berichtigung. In der Erörterung über die Transscription Russicher Namen im vorigen Heft, Bd. 9, pag. 319, Zeile 21 f. sind die in Klammern stehenden Worte „in Anlehnung an das Englische th, dem das ѳ, wie er sagt, auch in der Aussprache ähnlich ist“ zu streichen; sie enthalten einen Irrthum des Herausgebers.



Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1893, Seite 128. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1893_10_128.jpg&oldid=- (Version vom 13.4.2023)