Seite:De DZfG 1893 09 354.jpg

Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal korrekturgelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.

sondern für alle anderen Gegenstände verzeichnen, die (ausser den im 1. Bande behandelten Personennamen) als alphabet. geordnete Schlagworte der mittelalterlichen Geschichte dienen können. Als 3. Theil ist noch eine Bibliographie der Bücher und Autoren in Aussicht genommen. Der Band soll etwa 200 Bogen in 4° stark sein und bei P. Hoffmann in Montbéliard in 6 Lieferungen zum Subscriptionspreis von 7 fr. 50 erscheinen (nach Erscheinen der zweiten Lieferung resp. des ganzen Werkes Preiserhöhung auf 9 resp. 10 fr., complet bei Vorausbezahlung 35 fr.)

[297

Das in 30. Auflage, bearbeitet von L. G. Gourraigne, erschienene Dictionnaire universel de géographie et d’histoire von N. Bouillet (Paris, Hachette. 1893. 2080 p. 21 fr.) wird in RH 51, 437 besonders wegen ungleichmässiger Durchführung der Neubearbeitung getadelt, und auch HZ 71, 77 heisst es, dass nach den gemachten Stichproben das Werk für Frankreich hinter dem Lexicon von Lalanne, das wir in dieser Zeitschr. früher empfohlen haben, zurückstehe; für die Slavischen Länder sei es zur ersten Orientirung zu brauchen.

[298

Bibliographie de l’histoire de Belgique. Gand, Engelcke. 231 p. (vgl. künftig in Bibliogr. Gruppe V, 5). Professor H. Pirenne in Gent, dessen geistvolle und anregende Arbeiten wir in unseren Literaturberichten und in der Bibliographie wiederholt erwähnen konnten, hat ein umfassendes und wichtiges Werk unternommen. Was Dahlmann-Waitz für die Deutsche, Monod für die Französische Geschichte darbieten, will er für Belgien schaffen: ein bequemes Handbuch, das in möglichster Kürze über Quellen und Hauptwerke unterrichtet. Diese Aufgabe hat er vortrefflich gelöst. Machte die Gruppirung des Stoffes verhältnissmässig wenig Mühe, da sich Pirenne darin dem Vorbild, wie es in den genannten Werken vorliegt, anschliessen konnte, so galt es doch bei der Bearbeitung, nicht unerhebliche Schwierigkeiten zu überwinden. Es handelte sich vorerst darum, zu entscheiden, was eigentlich in eine Bibliographie zur Belgischen Geschichte aufzunehmen sei. Da die Geschichte der Niederlande vor der Vereinigung der verschiedenen Herrschaften unter den Herzögen von Burgund meist mit der Französischen und Deutschen Geschichte eng verknüpft ist, so war es auch unmöglich, sie ganz davon zu trennen. Hätte aber der Verfasser alle die Werke aufführen wollen, ohne deren Hilfe ein wissenschaftlich begründetes Eindringen in das Wesen Belgischer Geschichte nicht möglich ist, so wäre sein Buch eine Art Bibliographie zur Westeuropäischen Geschichte geworden. Um diese Klippe zu vermeiden, hat P. für das Mittelalter fast ausnahmslos alle Werke bei Seite gelassen, die sich nicht ausschliesslich mit dem heutigen Belgien oder Artois, Cambrai, Utrecht, Holland und Geldern beschäftigen. Andrerseits blieb seit dem Regierungsantritt des Erzherzogs Albrecht und der Erzherzogin Isabella (1598) die G. der nördlichen Provinzen unberücksichtigt.

[299

Nicht leicht war die Abgrenzung nach Perioden für die Zeit vor der Vereinigung der Niederlande unter den Herzögen von Burgund. Pirenne behandelt in einem einzigen ganz kurzen Capitel die Zeit vor 843. Daran schliesst sich die Periode von 843 bis zum Beginn des 12. Jahrhunderts. Die dritte Periode umfasst das 12. und 13. Jahrhundert und endet für

Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1893, Seite 354. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1893_09_354.jpg&oldid=- (Version vom 27.3.2023)