Seite:De DZfG 1893 09 353.jpg

Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal korrekturgelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.

andererseits fehlen die Hinweise auf die anderwärts erschienenen Besprechungen, und von einer Vollständigkeit, die sich unseren bibliograph. Zusammenstellungen näherte, ist natürlich nicht die Rede. Diese wird überhaupt nicht angestrebt; die Absicht ist vielmehr, das Wichtigste herauszuheben. Sollte das wirklich gelingen, was freilich eine recht schwierige Aufgabe ist, so wird hier eine sehr willkommene Ergänzung zu den bisher vorhandenen Orientirungsmitteln geboten werden. – Eine Abtheilung „Allgemeines und Zeitschriften“ geht den chronologisch geordneten Literaturnotizen voran. Nachrichten über Vereine, Preisausschreiben, Nekrologe sollen folgen.

[294

Das Correspondenzblatt des Gesammtvereins der Dt. G.-Vereine wird jetzt, nachdem Dr. Meinecke in die Redaction der HZ eingetreten ist, vom kgl. Hausarchivar Dr. Ernst Berner herausgegeben.

[295

Unter dem Titel „Forschungen zur Cultur- und Literatur-G. Bayerns“, hrsg. von K. von Reinhardstöttner, beginnt bei Franz (Roth) in München eine neue Zeitschrift zu erscheinen. Dieselbe tritt an die Stelle der „Studien zur Cultur- und Lit.-G. Alt-Bayerns“ desselben Herausgebers, die vor Jahresfrist von Buchner in Bamberg angekündigt waren (s. Nachrr. ’92, 71), in Wirklichkeit aber nicht ins Leben getreten sind. In Vorwort und Signaturen verräth sich die ursprüngliche Bestimmung. Die Zeitschrift soll in zwanglosen Büchern zum Preise von 6 M. erscheinen; jährlich wird mindestens ein Buch zur Ausgabe gelangen. Sie soll der wissenschaftl. Erforschung Baierns dienen und die „heimathl. Cultur- und Lit.-G. auf Grund archival. Forschung vom wissenschaftl. Standpunkte aus pflegen und die Kenntniss derselben durch populäre Artikel, denen aber stets das Quellenmaterial beigedruckt wird, in weiteste Kreise verbreiten“. Diese Formulirung des Programms ist nicht gerade glücklich; sie klingt bedenklich nach der Art, wie Dilettanten „archival. Forschung“ betreiben; und bei den „populären Artikeln, denen stets das Quellenmaterial beigedruckt wird“, wandelt uns ein gelindes Grausen an. Die Ausführung ist zum Glück besser als die Ankündigung. Das 1. Heft bringt ausser den Beiträgen des Herausgebers zwei Aufsätze von angesehenen Autoren, dem Kirchenhistoriker J. Friedrich, der über Döllinger und Platen schreibt, und dem Geographen S. Günther. Ein centrales wissenschaftliches Organ zur Erforschung Baierischer Geschichte wäre, wie wir früher schon einmal ausgeführt haben, sehr zu wünschen. Dass es sich aus diesen zunächst auf Cultur- und Lit.-G. beschränkten „Forschungen“ entwickeln wird, scheint uns allerdings nicht sehr wahrscheinlich. Um so mehr wird es uns freuen, wenn wir uns getäuscht haben sollten.

[296

Handbücher. Allgemein-historische Nachschlagswerke. Ueber zwei Französische Publicationen können wir nur aus dritter Hand berichten, da sie uns noch nicht zu Gesicht gekommen sind. Die Fortsetzung von Ulysse Chevalier’s grossem Repertoire des sources historiques du moyen-age, die unter dem Titel „Topo-bibliographie“ zu erscheinen beginnt (während der 1. Band den Titel „Bio-bibliographie“ führte), soll laut dem Prospect die Literatur nicht nur für alle Oertlichkeiten,

Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1893, Seite 353. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1893_09_353.jpg&oldid=- (Version vom 27.3.2023)