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erst in der 3. Cl. verlangt der Lehrplan „die wichtigsten Personen und Begebenheiten“.

[288

b) Der Satz in der Notiz: „Doch darf daneben auch auf Hauptbegebenheiten der allgemeinen Geschichte und auf jene der Oesterreichischen Geschichte besondere Rücksicht genommen werden“, ist unrichtig und das „doch“ unbegründet; der Lehrplan will sagen, dass die wichtigsten Personen und Begebenheiten der allgemeinen, insbesondere der Oesterreichischen Geschichte behandelt werden.

[289

c) Ungenau ist ferner die Angabe des Lehrplans für die 4. Cl. Es sind nicht je 2 Stunden der Vaterlandskunde (Geographie, Statistik, Geschichte) einerseits und 2 der Geschichte der Neuzeit andererseits zugewiesen, denn 1. ist die eigentliche Statistik aus der Vaterlandskunde geradezu ausgeschlossen; 2. soll in der Vaterlandskunde nicht auch die Oesterreichische Geschichte gelehrt werden, sondern die Geschichte der Neuzeit soll so unterrichtet werden, dass die Geschichte der Oesterreich-Ungarischen Monarchie den Hauptinhalt bildet.

[290

d) In der Unterrealschule ist gar keine Veränderung eingetreten, die Verordnung gilt bloss für Gymnasien; allerdings wird die Rückwirkung auf die Realschulen nicht ausbleiben, da ja für Gymnasien und Realschulen dieselben Lehrbücher verwendet werden.

[291

Der Herausgeber möchte dieser Berichtigung nur einige Worte zum Schutze der angegriffenen Notiz folgen lassen. So willkommen ihm auch diese genauere Darstellung ist, so findet er doch gerade das Wesentlichste, nämlich die veränderte Behandlung des histor. Stoffes auf der Unterstufe, schon in der früheren Notiz deutlich hervorgehoben. Die im einzelnen beanstandeten Punkte enthalten ja freilich z. Th. thatsächliche Ungenauigkeiten und Unrichtigkeiten, von denen einige erheblich, andere indessen auch ziemlich geringfügig sind; z. Th. dürfte es sich aber auch um Abweichungen in der Auffassung handeln, so z. B. unter 2 b. In eine Erörterung darüber einzutreten, scheint unserem Herrn Mitarbeiter, dem wir die ersten Mittheilungen verdankten, nicht angebracht; er kann aber den Wunsch nicht unterdrücken (den wir hier wiedergeben, da er uns immerhin einen schwachen Punkt der Reform zu berühren scheint), dass die Herren Fachgenossen, die zur Ausführung der Vorschriften berufen sind, die „wenigen aber treffenden Worte“ stets finden mögen, mit denen sie „von einer der chronologisch geordneten Erzählungen zur andern hinüber leiten“ sollen.

[292

Archäologische Curse und Studienreisen. Von den neueren Bestrebungen, die Gymnasiallehrer mit der classischen Archäologie vertraut zu machen, ist in dieser Zeitschrift schon öfter die Rede gewesen, sowohl von den Feriencursen, die für Preussen in Berlin und Bonn, für Baiern in München abgehalten werden, wie von den Studienreisen, die das Archäologische Institut veranstaltet hat (s. ’91, 221–3 u. ’92, 57). Auf der letzten Philologenversammlung in Wien (s. oben Nr. 271) wurden die Fragen wieder von einer besonderen Delegirtenversammlung berathen, die unter Prof. Conze’s Vorsitz zwei Sitzungen hielt. Auch von der Verwerthung

Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1893, Seite 351. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1893_09_351.jpg&oldid=- (Version vom 27.3.2023)