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fort. Daneben hat er begonnen, selbständig die Geschichte des Reichstags von 1613 und der ihn begleitenden oder vorbereitenden Ereignisse zu bearbeiten. [Uebrigens haben wir beim Abdruck des vorjährigen Berichtes die Herren „untergeordnete“ statt „ungeordnete“ Acten entdecken lassen, was hiemit als ein besonders bösartiger Druckfehler berichtigt sei.]

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Die Gesellschaft für Deutsche Erziehungs- und Schulgeschichte, über die wir Jg. 1891 (Nachrr. Nr. 9 und 272) berichteten, hat seit ihrer Begründung am 14. Dec. 1890 eine recht erfreuliche Entwicklung durchlaufen. Die Aufgabe der Ges. charakterisirte in der 1. Gen.-Vers. am 11. April 1892 der 1. Schriftführer Dr. Kehrbach dahin, dass „es sich nicht etwa nur um Förderung der Buchgelehrsamkeit von bloss historischem Interesse, sondern um eine wissenschaftliche Behandlung der Deutschen Schulgeschichte handele, die der Gegenwart dienen solle, um sie zu bewahren vor Erneuerung von Versuchen, deren Erfolglosigkeit sich schon in früheren Zeiten erwiesen habe“; und diese dergestalt dem praktischen Leben dienende Forschung solle sich nicht nur auf die Geschichte des gelehrten Unterrichts, sondern in noch viel höherem Masse auf die des Volksschulunterrichts, das bisherige Aschenbrödel der Schulgeschichtswissenschaft, erstrecken.

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An der Spitze der Ges. steht ein in der 1. Gen.-Vers. auf 3 Jahre gewähltes Curatorium von mindestens 35 Mitgliedern, welches ebenfalls auf 3 Jahre den Vorstand, den Redactionsausschuss und den Finanzausschuss ernennt. Der Vorstand wird gebildet aus Geh. Oberreg.-Rath Höpfner als 1., Propst und fürstbischöfl. Delegat Dr. Jahnel als 2. Vorsitzenden, Dr. Kehrbach als 1., Prof. Döring als 2. Schriftführer und Seminar-Oberlehrer H. Fechner als Schatzmeister. Dem Redactionsausschuss muss statutengemäss der jedesmalige Herausgeber, dem Finanzausschuss der jedesmalige Verleger der Monumenta Germaniae Paedagogica angehören. Die Mitgliederzahl ist von 60 bei der Gründung auf 516 bei der 3. Gen.-Vers. am 4. April 1893 gestiegen; viele namhafte Schulmänner, Gelehrte und Beamte sind der Ges. beigetreten. Die Einnahmen der Ges. setzen sich zusammen aus den Mitgl.-Beitrr. (à 5 M. jährlich), aus einem bisher für 2 Jahre bewilligten Zuschuss der Anhaltischen Regierung von jährlich 150 M. und aus dem Erlös des Vertriebes der „Mittheilungen“; das Vermögen beträgt jetzt 2980 M. Die übrigen Deutschen Regierungen um Subventionen anzugehen, wurde vertagt bis zur völligen Ausbildung der territorialen Gruppen. In anderer Weise aber ist die Ges. mehrfach von Behörden unterstützt worden: so hat das Preuss. Cultusministerium die ihm unterstellten Schulen zur Anschaffung der „Mittheilungen“ und zur Förderung der Schulgeschichtsforschung in den Schulprogrammen aufgefordert. Nicht ohne Interesse ist es, dass die Badischen Mitglieder es abgelehnt haben, ihre Regierung um eine solche Einwirkung auf den Inhalt der Schulprogramme zu ersuchen.

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Um die Zwecke der Ges. in vollkommenerem Masse zu erreichen, d. h. um die „Sammlung und Ordnung, die Zugänglichmachung und Verzeichnung alles auf die Dt. Erziehungs- und Schul-G. bezüglichen, in Bibliotheken,

Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1893, Seite 337. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1893_09_337.jpg&oldid=- (Version vom 25.3.2023)