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Die ältere Pfälzische Abtheilung der Wittelsbacher Correspondenzen soll mit dem 3. Band der Briefe des Pfalzgrafen Johann Casimir abgeschlossen werden. Prof. v. Bezold gedenkt die Vorarbeiten für denselben im nächsten Herbst zu beenden, worauf der Druck beginnen und etwa im Jahr 1895 vollendet werden kann.

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Die ältere Baierische Abtheilung der Wittelsbacher Correspondenzen, unter Leitung des Prof. Lossen, hat zwei Aufgaben zu verfolgen. Dr. Brandi ist mit der Fortsetzung der v. Druffel’schen Beiträge zur Reichsgeschichte beschäftigt. Es wird für zweckmässig gehalten, dieses Werk im wesentlichen nicht über das Ende des Jahres 1554 hinaus zu führen und es mit dem 4. Band abzuschliessen. In diesem Umfang glaubt Dr. Brandi das Manuscript im nächsten Winter, nach einem nochmaligen Besuche Wiens, vollenden und dem Druck übergeben zu können. Dr. Götz wird die Acten zur Geschichte des Landsberger Bundes womöglich in einem einzigen Bande vereinigen. Er hat zu diesem Zweck über Abschriften von Archivalien zu verfügen, welche seiner Zeit Prof. v. Löher für die historische Commission anfertigen liess, ferner über Actenauszüge und Regesten, welche Prof. Lossen bei Gelegenheit seiner Forschungen über die Geschichte des Kölnischen Kriegs angelegt hat, sodann über die von dem verstorbenen Prof. Maurenbrecher ihm zugewiesene Sammlung von Simancas-Papieren. Daneben hat Dr. Götz die Acten des Landsberger Bundes und andere Papiere der Münchener Archive durchzuarbeiten begonnen, auch in den Archiven von Dresden, Bamberg, Nürnberg sich vorläufig orientirt.

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Für die jüngere Baierisch-Pfälzische Abtheilung der Wittelsbacher Correspondenzen, die Briefe und Acten zur Geschichte des 30jährigen Krieges, unter Leitung des Prof. Stieve, sind die Arbeiten in derselben Weise wie im vorigen Jahr weiter geführt worden. Der Herausgeber selbst hat die sehr ansehnlichen Reste des Actenstoffs für die Jahre 1608–10 in den Münchener Archiven erledigt. Jetzt wird der 6. und unmittelbar danach der 7. Band gedruckt werden. Beide Bände zusammen umfassen die Jahre 1608–10. Dr. Mayr-Deisinger setzte zunächst in München die Ausbeutung der neuerdings zugänglich gewordenen wichtigen Pfälzischen Papiere der Periode 1618–20 im Staatsarchiv fort. Auch bisher unbekannte Acten des Reichsarchivs zur Geschichte der Liga und der Verwaltung Maximilian’s wurden herangezogen. Sodann hat ein 3monatlicher Aufenthalt in Wien sich sehr ergiebig erwiesen. Jetzt befindet sich Dr. Mayr seit einigen Wochen in Simancas, um die auf Deutsche und Oesterreichische Angelegenheiten der Jahre 1608–20 bezüglichen Acten durchzuarbeiten. Er hat namentlich aus den Depeschen Baltasars de Zúniga bereits höchst erfreuliche Ausbeute gewonnen. Dr. Chroust beendete in Wiener Archiven die Bearbeitung der von Prof. Stieve bezeichneten Actenstücke aus den Jahren 1608–10. Nach München zurückgekehrt, unterstützte er Prof. Stieve in der Bearbeitung von Münchener Acten und setzte das Verzeichniss der Tagesliteratur aus den Jahren 1550–1650 und die Zusammenstellung der neueren Literatur zur Geschichte der Jahre 1600–50

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Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1893, Seite 336. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1893_09_336.jpg&oldid=- (Version vom 25.3.2023)