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Die Synoden des Merowing. ZA. hat Hofrath F. Maassen mit dem Beistande des Dr. B. Bretholz in einem mässigen Bande zu Ende geführt; die noch wichtigeren Karolingischen wird Dr. V. Krause nach Vollendung der Ausgabe des Benedictus Levita bearbeiten. Einzelnes davon musste schon bei den Capitularien vorweg genommen werden, wie z. B. die neuerdings viel erörterte Synode von Tribur.

[227

In der Abth. Diplomata hat Hofr. v. Sickel wegen Erkrankung des Dr. K. Uhlirz die Leitung der Ausgabe der Urkunden Otto’s III. wieder selbst übernommen. Das Erscheinen des 2. Halbbandes, zu welchen Dr. W. Erben und Dr. M. Tangl in Wien Nachträge und Register geliefert haben, steht unmittelbar bevor.

[228

Die Vorarbeiten für die Urkunden Heinrich’s II. (und König Arduin’s) hat Prof. H. Bresslau mit Hülfe des am 1. Juni als Mitarbeiter eingetretenen Dr. H. Bloch bedeutend gefördert. Eine mehrmonatliche Reise durch Italien im Spätherbst lieferte reiches Material; in Frankreich besorgte Dr. B. Krusch nebenher einige Vergleichungen, eine erhebliche Anzahl Urkk. wurden in dankenswerther Weise aus Deutschen und Oesterr. Archiven nach Strassburg gesandt, wo Archivdirector Wiegand die Benutzung in der gefälligsten Weise zu erleichtern suchte. Die Frage, ob bei der Wiedergabe der auf Vorurkunden beruhenden Urkk. ein abgekürztes Verfahren rathsam sei, wurde im Wesentlichen verneint, dem Herausgeber jedoch für einzelne Ausnahmen das Recht dazu vorbehalten.

[229

Die im Vorjahre in Angriff genommenen Karolingerurkunden haben bereits einen kräftigen Fortgang gewonnen. Der Herausgeber, Prof. E. Mühlbacher, hat, vorbereitet durch die von ihm früher veröffentlichten Regesten des Karolingerreiches und unterstützt von Dr. A. Dopsch und Dr. M. Tangl, bereits zahlreiche Urkk. aus Dt. und Oesterr. Archiven erledigt, wobei, insofern es sich nicht um Originale handelte, ältere Abschriften zum Theil gute Dienste leisteten. Eine Reise des Prof. Mühlbacher nach einigen Dt. Archiven, vor Allem aber eine Reise des Dr. Dopsch nach Frankreich sollen das gesammelte Material vervollständigen. Die Frage, ob die auf das heutige Frankreich, soweit es nicht zum Dt. Reiche gehört hat, bezüglichen Urkk. in die Sammlung aufgenommen werden sollen, wurde bis zum J. 840 unbedingt, für die JJ. 840–887 aber nur für den Fall bejaht, dass die Lösung dieser Aufgabe inzwischen nicht von Französischer Seite in Angriff genommen wird; für die Zeit nach 888 wurde die Frage verneint. Die Vorarbeiten für die Karolinger Urkk. im Ganzen werden noch mehrere Jahre in Anspruch nehmen, bevor an den Druck gedacht werden kann.

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In der Abth. Epistolae setzte Dr. L. Hartmann seine Bearbeitung des Registrum Gregorii auf dem von P. Ewald gelegten Grunde fort. Von dem 2. Bande, welcher das 8.–14. Buch umfassen soll, wird demnächst die 1. Hälfte als besondere Lieferung erscheinen, der Rest nebst Einleitung und Register bis 1894 nachfolgen. Der 3. Band der Briefe, welcher ausser denjenigen des Merowing. ZA. auch den Codex Carolinus umfasst, konnte im Sommer ausgegeben werden, nachdem das von Dr. W. Gundlach vorbereitete

Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1893, Seite 333. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1893_09_333.jpg&oldid=- (Version vom 25.3.2023)