Seite:De DZfG 1893 09 223.jpg

Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal korrekturgelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Neue Aufschlüsse über die Anfänge des Consulats des Meeres.
Von
Adolf Schaube.


I.
Das Byzantinische Meeresconsulat, zugleich ein Vorläufer des Consulats des Comune.

Wenn ich in meiner Schrift über das Consulat des Meeres in Pisa die Ansicht vertreten hatte, dass der Ursprung der genannten Institution in dieser Stadt zu suchen und die Wende vom 12. zum 13. Jahrhundert als die Entstehungszeit derselben zu betrachten sei, so ist uns neuerdings durch v. Kap-herr der Aufschluss zu Theil geworden[1], dass das Meeresconsulat in den Byzantinischen Gebieten Süditaliens seine Heimath habe und dass es hier schon um die Mitte des 11. Jahrhunderts durchaus eingebürgert sei; seine Entstehung müssten wir danach in eine noch erheblich frühere Zeit zurückverlegen. Und dieses Byzantinische Meeresconsulat erscheint nicht bloss als Vorgänger der gleichnamigen Institutionen, die in einer späteren Zeit auch in anderen Seeplätzen Italiens und des westlichen Beckens des Mittelmeeres auftreten, seine Wichtigkeit wird vielmehr noch dadurch beträchtlich erhöht, dass es zugleich als Vorläufer der bezeichnendsten Institution der Italienischen Städtefreiheit, des Consulats des Comune, anzusehen ist.

Die Entdeckung dieses Byzantinischen Meeresconsulats, die

  1. H. v. Kap-herr: Bajulus, Podestà, Consules in dieser Zeitschrift V, 21–69. Eine Replik des Verfassers folgt in den Kleinen Mittheilungen dieses Hefts.
Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1893, Seite 223. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1893_09_223.jpg&oldid=- (Version vom 28.3.2023)