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Dieselbe Göttinger Gesellschaft ist von dem am 22. December 1891 verstorbenen Professor Paul de Lagarde zur Erbin seines Nachlasses eingesetzt worden, aus dessen Ertrag die Drucklegung einer fortlaufenden Reihe von wissensch. Werken der verschiedensten Disciplinen – wir erwähnen nur: culturgesch. Texte des Mittelalters, Briefwechsel verdienter Gelehrter, Folgen von Gesandtschaftsberichten uud Briefen bekannter Staatsmänner und Publicisten, Werke der Kirchenväter und Scholastiker, jüd. Schriften des späteren Mittelalters – bestritten werden soll. Zur Aufbringung der Kosten für die Vorarbeiten solcher Ausgaben hat nun ein Comité einen Aufruf zur Betheiligung an einer „Stiftung der Freunde Paul de Lagarde’s“ erlassen. Geldbeiträge sind an Professor G. Hoffmann, Kiel, als Kassenführer einzusenden.

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Bei der Berliner Akademie tritt jetzt die Eduard Gerhard-Stiftung, die zur Errichtung eines archäolog. Reisestipendiums bestimmt ist, ins Leben, da nach dem Tode der Witwe des Stifters die Zinsen des Kapitals (von reichlich 70 000 M.) verfügbar geworden sind. Das Stipendium soll noch in diesem Jahre zum ersten Mal verliehen werden.

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Die Teyler’sche Theol. Gesellschaft zu Haarlem hat als Preisaufgabe gestellt: Geschichte der Niederländischen Bibelübersetzung bis zur Herausgabe der Uebersetzung nach Luther im J. 1523.

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Die Brüsseler archäologische Gesellschaft hat Preise von je 500 fr. ausgesetzt für 1. eine vorgeschichtliche Karte Belgiens, 2. eine Karte Belgiens zur Römischen, und 3. zur Fränkischen Epoche.

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Die Académie des inscriptions stellt als Thema für den Prix Bordin das Verhältniss der Ἀθηναίων πολιτεία zu den vollständig oder fragmentarisch erhaltenen Werken des Aristoteles nach Stil und Inhalt zu untersuchen.

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Die Académie des sciences morales et politiques hat aus der Stiftung Aucoc et Picot 1000 fr. an P. Griveau für seine Administration sous François I bewilligt (vgl. das Preisausschreiben ’89, 163). – Für 1896 stellt sie das Thema: Finanzgeschichte Spaniens, Oesterreichs und Italiens im 18. und 19. Jahrhundert. Die Höhe des Preises ist in unserer Quelle nicht genannt, sie ist aber wahrscheinlich nicht unbedeutend.

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Personalien. Akademien etc. Der Secretär der histor.-philos. Classe der Akad. d. Wiss. in Berlin, Geh.-Rath Prof. Dr. E. Curtius hat sein Amt niedergelegt; zu seinem Nachfolger ist Geh.-Rath Prof. Dr. J. Vahlen gewählt worden. Von derselben Classe wurde zum auswärt. Mitgliede Prof. Dr. H. v. Brunn in München ernannt. – Die Gesellschaft d. Wiss. in Göttingen wählte zu ordentlichen Mitgliedern ihrer histor.-philol. Classe Prof. Dr. U. v. Wilamowitz-Möllendorf und Prof. Dr. J. Wellhausen in Göttingen, zu Correspondenten ebenderselben Prof. Dr. M. Ritter in Bonn, Prof. Dr. G. v. d. Ropp in Marburg, H. Harrisse in Paris.

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Die Académie française wählte an C. Rousset’s Stelle P. Thureau-Dangin, die Académie des inscrr. et belles-lettres an Stelle von S. Luce zum Mitgliede Eug. Müntz, zum corresp. français an A. Castan’s Stelle Ch. de Grandmaison, Archivar des Departement-A. in Tours. – Die

Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1893, Seite 192. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1893_09_192.jpg&oldid=- (Version vom 24.3.2023)