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falls die verstärkte Antheilnahme des Publicums das Unternehmen einigermassen unterstützt.

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Von der Zeitschrift für Social- und Wirthschaftsgeschichte, deren Begründung wir das letzte Mal anzeigten, liegt das 1. Heft vor. Es wird eröffnet durch Aufsätze von zwei Deutschen Historikern, Pöhlmann, „Die Feldgemeinschaft bei Homer“, und Mommsen, „Die Bewirthschaftung der Kirchengüter unter Papst Gregor I.“. Es folgt ein Englischer Wirthschaftshistoriker, W. Cunningham, „Die Regelung des Lehrlingswesens durch das Gewohnheitsrecht von London“, und sodann ein Deutscher Nationalökonom, Brentano, „Die Volkswirthschaft und ihre concreten Grundbedingungen“. Auch weiterhin werden, nach der Ankündigung zu urtheilen, wirthschaftsgeschichtliche Abhandlungen, die mit der sogenannten politischen Geschichte enge Fühlung halten, einen wesentlichen Theil des Inhaltes ausmachen, so dass die Zeitschrift auch von den Historikern im engern Sinne fortdauernd wird beachtet werden müssen. Literaturübersicht und Besprechungen, die in Aussicht gestellt waren, fehlen im 1. Heft, um den Aufsätzen Raum zu lassen.

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Im Verlage von Hirschfeld in Leipzig hat ein neues Blatt, „Zeitschrift für Literatur und Geschichte der Staatswissenschaften“, hrsg. v. Dr. K. Frankenstein, zu erscheinen begonnen (à Jg. 12 M.). In einem ersten Abschnitte sollen grössere Abhandlungen, im zweiten Referate und Kritiken gebracht werden, woran sich als dritter eine systematische Bibliographie der Staatswissenschaften anschliesst. Es sind viele, auch auswärtige Mitarbeiter gewonnen worden.

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Eine Sammlung älterer und neuerer staatswissenschaftlicher Schriften des In- und Auslandes wird bei Duncker & Humblot von L. Brentano und Em. Leser herausgegeben. Es sollen eine Anzahl schwer zugänglicher oder in fremder Sprache geschriebener Schriften dargeboten werden, die letzteren in Uebersetzung. Anscheinend werden Uebersetzungen aus dem Englischen überwiegen. (Vgl. Bibliogr. ’93, 651.)

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Deutsche Provinzialzeitschriften. Neu entstanden ist ein „Jahrbuch für Geschichte des Herzogthums Oldenburg“, s. unsere Notiz über den Verein, Nr. 96. – Ebenso unter dem Titel „Argo“ eine Zeitschrift für Krainische Landeskunde, hrsg. v. A. Müllner, die sich aber vorzugsweise mit Prähistorie beschäftigt und im übrigen stark populär gehalten ist. – Die Zeitschrift des Harzvereins hat im 24. Bande ein „sachlich geordnetes Inhaltsverzeichniss der Veröffentlichungen des Vereins v. 1889–91“ gebracht. – Bei der Leitung des geschtl. Theils der Alemannia wirkt seit vorigem Jahre Prof. Ed. Heyck mit. – Die Redaction der Monatsschrift des historischen Vereins für Oberbayern hat Dr. G. Hager, Secretär am Nationalmuseum, übernommen. – Das Monatsblatt des Alth.-V. zu Wien wird vom 10. Jahrgang ab nicht mehr durch W. Boeheim, sondern durch Prof. W. Neumann redigirt.

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Neue Französische Zeitschriften. Von allgemeinerem Interesse ist die Revue de l’Orient latin, die seit Anfang dieses Jahres unter Direction des Marquis de Vogué und Ch. Schefer’s von Ch. Kohler bei

Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1893, Seite 189. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1893_09_189.jpg&oldid=- (Version vom 23.3.2023)