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Arthurgesch. gehört. Bülbring, LBl Germ. Phil. ’92, 296, nennt Malory einen sklavischen Uebersetzer und Compilator, der unter den Quellen ohne Geschmack wähle und dichterisch sie nirgends überrage; vgl. Ath. 7XI91, 612; Ac. 20IX90, 237; Kölbing Engl. Stud. 16, 403. Nutt, Folklore ’92, 404 lobt M. als den Vereiniger von vier oder fünf im 12., 13. Jh. getrennt vorliegenden Sagenzweigen zu Einem Cyclus. – 0E. Strachey, Morte d’Arthur; Liter. opinion Nov. ’91. – Cossack [Titel s. DZG 4, 191] identificirt den Engl. Boethius-Nachdichter von 1410, den einige Hss. Johann Walton Regularcanoniker zu Oseney nennen, mit dem Erzbischof von Dublin 1472–85. [Schwerlich wurde Jemand Erzbischof 62 Jahre nachdem er als Dichter bekannt war!] Dem Chaucer (der den Boethius nach des Verf. werthvollem Nachweise recht wörtlich in Prosa übersetzte) folgte dieser mittelländ. Dichter sklavisch ohne eigene Gedanken, benutzte jedoch daneben das Latein. Original und Gregor I. zum Leben des Boethius; er kannte „verschiedene“ Engl. Uebersetzungen des Boethius, also vielleicht auch die Aelfreds. Verf. druckt Stücke aus der Ausgabe zu Tavistock von 1525 und Horstmann’s Abschrift von Hs. Regius 18 A 13 und verzeichnet die Hss. Der Oxforder Kanzler Chaundler copirte sich um 1487 die Hs. Harley 43. – Skeat (Ath. 30IV92, 565), Walton’s version of „The former age“, druckt aus jener Regius-Hs. das Boetius De consol. II 5 entsprechende Stück; Wylie (Ath. 7V92, 600) wies Druck und Hss. nach. – *G. H. Orpen, The song of Dermot [welche Ausgabe ich EHR ’93 bespreche], citirt p. xxxj eine Engl. Uebersetzung von Pseudo-Aristoteles’ Secretum secretorum, die „Jamys de Botiller erle of Ormonde, lieutenant in Irlande (1419–22)“ gewidmet ist, als Irlands frühesten Tractat in Engl. Sprache.

Jeaffreson, Mss. of Southampton [s. o. E122] p. 15, druckt Anfang und Ende eines Engl. Gedichts vom 15. Jh. über den Stein der Weisen, das den Roger Bacon übersetze. – 0The book of quinte essence – – Englisch, brevely drawe out of – – Hermis – – of Egipt; ed. from the Sloane ms. 73, ab. 1460–70, by F. I. Furnivall (Early Engl. text soc. ’89). – 0Caxton’s Blanchardyn and Eglantyne, ed. L. Kellner (’90. Early E. text soc. Extra ser. 58). Dieser von Caxton übersetzte Französ. Abenteuerroman spielt z. Th. um die Zeit der Kämpfe der Deutschritter gegen Preussen und Polen. So Einenkel M. Engl. Spr. ’90, 97. Aus diesem Werke erschien die Einleitung „Caxton’s syntax and style“ auch in Tr. Philolog. soc. ’90, I.

0J. A. F. Maitland, English carols of the 15. cent., from a ms. roll in Trinity coll. Cambridge; vocal parts by W. S. Rockstro. Letzterer, der den Contrapunkt erörtert, möchte die Rolle Joh. Dunstable zuschreiben, den Joh. Tinctoris um 1477 „novae artis fons“ nennt [dagegen SatR 21XI91, 596]. Diese 13 Lieder, darunter Weihnachtshymnen und „Deo gratias Anglia“, ein Dankgesang für den Triumph zu Azincourt, gehören aur frühesten Engl. Vocalmusik und sind fast die einzigen Reste von der fraglos reichen Kunstübung vor 1500. Vgl. Ath. 21XI91, 693; Monthly gaz. lit. Nov. ’91. – 0Collection of songs and madrigals of English composers of the close of the 15. cent.; for The plainsong und mediaeval music soc. 1891. – Theater s. o. E127.

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Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1892, Seite 460. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1892_08_473.jpg&oldid=- (Version vom 15.3.2023)