Seite:De DZfG 1892 08 453.jpg

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

ward lange vor Philipp IV. gebraucht; zu meiner Anm. Mon. Germ. 27, 73 trage nach Wright, Polit. songs 223; 381.] Sigismund’s Kriegserklärung an Frankreich und militär. Vorbereitung 1416 f. waren aber [von Anfang an?] nicht ernst gemeint. Wohl protestirte er unter Engl. Einflusse gegen Französ. Ausdehnung in Lothringen und im Arelat, und nährte Heinrich’s V. Plan, in Frankreichs Südosten Territorien zu gewinnen (wie denn diesen siegreichen König mit Reichsland zu entschädigen auch Frankreich 1416 vorschlug). Aber in Wahrheit wünschte er schon 1414 mit Französ. Hilfe Burgund in Schach zu halten (auch sahen seine Rhein. Fürsten ungern England mit Frankreich verschmelzen), während im Osten die Hussiten Deutschland beschäftigten. England gegenüber schützte er als Grund seines Zauderns das Concilsinteresse nur vor; er billigte, dass der Pfalzgraf 1420 zu den Engländern zog, weigerte aber 1422 selbst ihnen zu helfen. Nur scheinbar hatte der Vertrag von Canterbury die Franz.-Luxemburg. Freundschaft unterbrochen [?]. Von Burgund hörte er 1434 den berechtigten Vorwurf, dass er England sein Versprechen nicht gehalten habe. – Er bemühte sich um den Engl.-Französ. Frieden (Verf. citirt eine Wiener Acte, wohl von 1433, darüber p. 231), der seinen Feind Burgund isolirt haben würde. Aber zu Arras, wohin er zu dem Zwecke Gesandte schickte, verbanden sich Frankreich und Burgund gegen England und den Kaiser. Dieser Bund ermöglichte Karl dem VII. die Vertreibung der Engländer und dann eine weit ausgreifende Politik. Nur wie ein Nachhall von Englands Macht auf dem Festlande klingt es, wenn 1445 der Rheinbund für Frankreich nur gegen Burgund, nicht gegen England marschiren zu wollen erklärte. – Ausführlich behandelt Verf. auch den ebenfalls mehr gegen Burgund als gegen England gerichteten Französ.-Oestreich. Bund 1430 ff., und andeutend die Vermittlung Deutscher Fürsten 1440 zwischen England und Frankreich (p. 232). [Heinrich V. erschütterte die Idee des göttl. Rechts des Königthums keineswegs (124). Kötzschke’s Lpz. Diss. ist in MHL nur angezeigt, nicht erschienen.] – N. Valois (BECh ’92, 420): Une ambassade allemande à Paris en 1381, gegen Clemens VII. Der Mönch von St. Denis, damals in England verreist, spricht vom König von Castilien statt von Wenzel, der trotz Engl. Annährung den Französ. Bund wahrte.

F. Ehrle, Die Abmachungen der Herzöge von Berry und Burgund mit Richard 5. Nov. 1396 (ALitKGMA VI, 242). E. druckt ein Flugblatt im Vatican. Archiv über eine neue Zusammenkunft am 1. April 1397 behufs Friedensschlusses, und Gesandtschaften nach Avignon und Rom im Febr. 1397 und an Wenzel, um ihn für die Französ. Kirchenpolitik zu gewinnen. Verf. behandelt (p. 201) die Gesandtschaft Karl’s VI. und der Universität Paris nach England 1395. Obwohl sich Benedict XIII. Anfang 1396 auf Englands Beistimmung zu seiner Via declarationis iustitiae (227) berief, trat Richard, der zuerst ein Concil empfahl (über Lancaster’s Stellung: 259), 1397 dem Französ. Vorschläge bei, Benedict zur Abdankung zu bewegen (277); aber nach dem Beispiele Frankreichs Benedict die Obedienz zu entziehen, sollte er erst ersucht werden, wie die Cardinäle Jan. 1399 Karl VI. riethen (296).

G. M. Wrong, The crusade of 1383 of the bishop [Henry Spencer] of Norwich [in Flandern] ’92.

Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1892, Seite 440. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1892_08_453.jpg&oldid=- (Version vom 15.3.2023)