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Fortschritt über Pauli [dessen „Altengland“ Verf. nicht kennt] hinaus enthält der Anhang: über die Hss. Hier stehen auch Latein. Verse (in denen sich Gower alt und krank nennt und für Heinrich IV. betet) und eine Engl. „Balade of gode counseyle“, man solle sein Urtheil über die Nebenmenschen verschweigen: also mindestens in Gower’s Sinne.

G. Chaucer, Poetical works, 0ed. R. Morris. I, ’91.

G. Chaucer, Complete works, 0ed. W. W. Skeat. 5 Bde. Ox. ’91.

Chaucer, the minor poems, ed. Skeat (Ox. ’88). Skeat bringt die erhaltenen Werke Ch.’s (ausser den Canterbury-Pilgern, Troilus, den Guten Frauen, der Boethius-Uebersetzung, die König Aelfred’s Boethius-Bearbeitung nicht kennt), darunter eine bisher ungedruckte Klage des Liebenden. Die allgemeine Gesch. des ausgehenden 14. Jhs. wird öfters berührt [s. o. II, 217]: das ABC übersetzte Ch. aus Wilhelm Deguileville’s Pélérinage vielleicht für Blanca von Lancaster, der er im Buch von der Herzogin ein Denkmal setzte. An den Ehebruch ihrer Schwägerin Isabella aus Castilien dachte er in Mars’ (und Venus’) Klagen, an Anna’s von Luxemburg Heirath mit Richard II. im Vogelparlament, an den Besuch des Königs von Armenien bei diesem (1384) in dem Namen Anelida (= Anahita Göttin Armeniens?), an den Engl. Hilfszug für Hennegau gegen Friesland 1396 im Schreiben an Bukton; mit der „Leeren Börse“ ging er 1399 Heinrich IV. an, der durch Eroberung, Erbrecht und Wahl regiere: die drei von diesem selbst proclamirten Gründe der Thronbesteigung. In den 200 S. Anmerkungen birgt Skeat werthvollen culturgesch. Stoff (s. im Index: Astrolab, Egyptian days, Valentins Tag, Reigentanz 351, bunte Fenster 244, Watlingstreet = Milchstrasse, Leinen von Rennes, Laibach in Krain 263). Er vergleicht Anschauungen und Sagenspuren in ausgebreiteter Literatur des MA.s, so in Neckam, Vincenz von Beauvais und Gower, und weist den Einfluss C.’s auf die Dichter der nächsten Zeit nach, so auf Scogan, Occleve, Lydgate, Douglas, Jacob I. Natürlich gibt er des Dichters Quellen an: Ovid, Virgil, Lucan, Statius, Claudian, Martian, Livius, Plinius, Rufin’s Joseph, Macrob, Boethius, Galfrid von Monmouth, Lapidar, Alan von Lille, Marie de France, Wilhelm von Amiens, Roman de la Rose, Guido de Colonna, Dante, Boccaccio, Deschamps, Machault, Froissart, Granson. [Schon diese Liste zeigt, wie romanisirt C.’s Bildung war, wie fern von Angelsächs., oder überhaupt German. Stoffen].

Skeat (Ac. 5XII91, 504): Ch.’s Ballade in the legend of good women scheint beeinflusst von einer Französ., wahrscheinlich des Eustach Deschamps. – Ch., The prologue to the Canterbury tales, ed. Skeat (Oxf. ’91), mit Biographie und chronolog. Verzeichniss der Werke. – Skeat, An unknown poem by Ch. (Ath. 4IV91 und Mitt. Engl. Spr. ’91, 36): Liebesgedicht ohne histor. Gehalt. – 0J. Saunders, Ch.’s Canterbury tales, with illustr. of Engl. life in Ch.’s time; rev. ed. with illustr. from the Ellesmere ms. ’92. Der Text ist volksthümlich modernisirt und erklärt, zur ersten Einführung; laut SatR 18X90.

0Chaucer, The Canterbury tales, text – – of Tyrwhitt. ’92.

P. Toynbee (Ac. 26XII91, 588 und 25VI92, 616): Ch.’s „Valerie“ u. „Theophrast“ sind Citate, vermuthlich aus Jean de Meung’s Roman de la rose, die aber zurückgehen auf Walther Map’s Epist. Valerii ad Rufinum de

Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1892, Seite 434. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1892_08_447.jpg&oldid=- (Version vom 15.3.2023)