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0J. T. Gilbert, Records of Dublin [s. DZG 7 E58], vol. II (’91): Assemblyrolls bis 1610. Als seit der Neuzeit eingeborene Iren in die Stadtversammlung drangen, verlor der Rath schnell an Würde. – Ders. (Dict. nat. biogr.): Richard de Lederede, Minorit, 1316 Bischof von Ossory, stritt mit dem Engl. Seneschall und dem Erzbischof von Dublin. Von ihm existiren Synodalacten und religiöse Verse (ed. Hist. mss. comm., X. rep., app. 5). [Vgl. oben E92.]

B. H. Blacker [†], Ralph O’Kelly, Karmeliter, durch Clemens VI. 1345 Erzb. v. Cashel, verweigerte auf die Magna Charta hin 1346 die Steuer und bannte die sie zahlenden; er stritt 1353 gewaltthätig gegen seinen Suffragan von Waterford, der ohne des Erzbischofs Erlaubniss Iren als Ketzer verbrannt hatte. – 0Lawless, Gerald Graf von Kildare; Nineteenth cent. Nov. ’90. – H. d’Arbois de Jubainville (R. Celt. ’92, 406): Der Irische Pfennig wog 1467–1509 6 Gran Troy = 8 Weizenkörner. – Herkner, Die Ir. Agrarfrage (Jbb. NatÖk. 21 [’90] 449), überblickt einleitend den alten Agrarcommunismus vor der Reformation.

0John Wiclif; The church QR Oct. ’91, 115. – S. oben E93. – L. Sergeant, The birth and parentage of Wyclif (Ath. March ’92, 344; 405). Spreswell, nach Leland Wyclif’s Geburtsort, war einst ein Flecken dicht bei Wycliffe-on-Tees. W.’s Eltern waren vermuthlich Roger, der (wie schon dessen Vater Robert um 1287) dies Manor besass und vor 1362 starb, und Katharina; sie heiratheten 1319. Des Ketzers Name wurde wohl aus der Ahnentafel der streng kathol. Familie ausradirt. Johann verfügte über die Pfarre Wyclif 1363/9 zu Gunsten des Balliol Collegs, wo er bis 1361 Meister war. F. D. Matthews (Ath. 9IV92, 470) zweifelt, ob die Ueberlieferung betr. Spreswell nicht ganz jung sei. – 0Magrath druckte Beweisstücke, dass Wyclif in Queens College zu Oxford lebte; so Ac. 6XII90, 529. – A. Neubauer, Maimonides and Wyclif; Ath. ’89, 311. – 0Cerone, Le dottrine di W. s. DZG 7 Bibliogr. Nr. 458 d. – Handschriften Wyclif’s wurden zu Petersburg in Masse entdeckt; Ac. 3I91, 12. – 0L. Sergeant, John W., last of the schoolmen and first of the Engl. reformers. ’92.

Für die 0Wyclif society [Forts. zu DZG 4, 180] erschien von W.’s Werken: 1. De ente praedicamentali, from the Vienna ms.; ed. R. Beer. Dies ist ein der Cambridger Trinity-Hs. fehlender Theil der Summa intellectualium, um 1365. W. folgt dem Gange von Aristoteles’ Organon mit endlosen Distinctionen, doch nicht ohne Unklarheiten und Widersprüche. Dahinter stehen Quaestiones XIII logicae, um 1361 (über Schöpfung, Zeit, Freiheit, Glück, Reichthum, Materie, Kometen), mit communist. Lehren, aber festhaltend an kathol. Transsubstantiation. So Wilkens ThLBl ’91, 209. 2. De incarnatione, nach Buddensieg (DLZ ’90, 645) eine Schultheologie mit Spuren tieferer Erfassung des Glaubensgehaltes und beginnender Ketzerei in der Abendmahlslehre, von 1363/5. 3. De eucharistia tractatus maior; acc. Tractatus de eucharistia et poenitentia, ed. Loserth. 4. Sermones, first ed. [IV. ’90: Serm. miscell.], ed. Loserth. Diese, 1381/2 abgeschlossen und z. Th. den Wanderpredigern mitgegeben, greifen die Bettelmönche, den Papst, der Antichrist heisst, Roms Missbräuche und die Hierarchie an, stellen die Predigt als des Priesters wichtigste Pflicht über Sacramentspendung

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Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1892, Seite 430. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1892_08_443.jpg&oldid=- (Version vom 17.3.2023)