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Papste für ungültig erklären liess. Er wurde Bischof von Llandaff und Chichester, jedoch wegen Theilnahme an der Revolution von 1386 nach Irland verbannt. Verf. stellt fleissig aus Urkk. mannichfache vertrauliche Sendungen dieser Predigermönche im Königsdienst fest, ebenso aus den königl. Ausgabebüchern ihre Gehälter, und dient auch der Wirthschaftsgesch.

T. F. Tout (Dict. nat. biogr.): Queen Isabelle klagte gleich nach der Ehe gegen den König und Gaveston. [Eine originale Forschung.] – Ders. (ebd.): Andrew Harclay, earl of Carlisle, zeichnete sich im Schottenkrieg aus, überwand Thomas von Lancaster, ward aber, weil er mit Bruce über den Schott. Frieden verhandelte, als Verräther 1323 gehängt. – C. L. Kingsford (ebd.): Richard de Kellawe, Subprior, endlich Bischof von Durham, erkaufte 1313 Waffenstillstand von den Schotten, dann Entschuldigung vom Papste wegen Versäumniss des Vienner Concils und vom König wegen Widerstands gegen Gaveston; er sah seine Pfalz ruinirt durch den Schottensieg bei Bannockburn. 1312 gab er Constitutiones synodales; sein Briefregister, das früheste Durhamer, edirte Hardy. – W. Hunt (ebd.): Henry of Lancaster, Sohn des Crouchback, trug bei zur Absetzung seines Vetters Edward’s II. und zum Sturze Mortimer’s; er stand bei Edward’s III. Anfängen bald in Lebensgefahr, bald in höchster Macht. – Ders. (ebd.): John Hotham, Rathgeber Edward’s II. und Gaveston’s, 1313–24 königl. Agent in Irland und Gascogne, Unterhändler mit Frankreich, Schottland und dem Papst, 1316 Bischof von Ely, 1318–20 und 1328 Kanzler, half zur Einsetzung Edward’s III. – 0The register of Walter de Stapleton bishop of Exeter 1307–26; ed. F. C. Hingeston-Randolph; Ex. ’92. Die Einleitung bringt gute Biographie des vom Londoner Pöbel ermordeten Staatsmanns, der Text viel für sein Exeter college zu Oxford, Inventare über Hausrath und Gutsbestand.

Templer. Prutz, Entwicklung des Tempelherrenordens [Nachtr. zu DZG 4, 170], behandelt p. 62 f. die Stellung der Templer in England und Schottland. Man [d. h. ihre Gegnerschaft] klagte, sie eximirten sich kraft päpstl. Privilegs vom gemeinen Landrecht [wie andere Orden]. Johann von Salisbury und Richard I. rügten ihre [und vieler anderer] Abweichung vom Ideal. Dagegen sprechen Map und die Freundschaft der Könige, auch zuletzt Edward’s II., namentlich aber die Nicht-Ueberführung im Engl. Process, stark für sie. Verf. hält den Engl. Zweig für schuldlos [aber gerade hier war Molay Provincial!]. Johanns Freibrief für die Templer in der Normandie vom 28. Aug. 1199 steht p. 297 [statt ellartis lies essartis].

0Döllinger, Akad. Vortrr. III hält den Orden für schuldlos. – Ueber 0Langlois s. DZG 7, 357. – J. Loserth (HZ 64, 280) glaubt nicht an die Ketzerei und Kreuzentweihung, die Prutz dem Orden vorwirft; dass dies nur Vorwände ihrer Feinde waren, beweisen die Processe ausserhalb Frankreich’s Einfluss. – J. Delaville le Roulx, La suppression des Templiers (RQH 48, 31) zeigt, aus Prutz und Schottmüller, wie Clemens V. unzufrieden war mit Edward’s und der Engl. Prälaten Lauheit und Abneigung gegen die Tortur der Inquisition, wie die Inquisition in England mangels classischer Zeugen den Ausweg fand, durch Zeugen ausserhalb des Ordens eine Scheinverdammung zu erlangen und die Beschuldigten zu leichter

Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1892, Seite 421. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1892_08_434.jpg&oldid=- (Version vom 14.3.2023)