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Kirchenbrauch. 0T. F. T. Dyer, Church-lore gleanings (’91) behandelt die Stellung des Küsters, die Fenster, Akustik, das Binsentragen, Legenden der Kirche. – 0Andrews, Curiosities [s. DZG 7, E36], bespricht Mirakelspiele, Bücherankettung, Begräbniss bei Fackeln, in fleissiger Sammlung, obwohl nicht vollständig und meist nicht neu; so Antiq. July ’90, 15. – W. J. Hardy, Seat reservation in churches (und Streit um Kirchenplätze seit 1287); Archla. 53. – F. W. Weaver, Lights of a mediaeval church (Antiq. Jan. ’92, 23). Verf. behandelt Lampen und Kerzen an Gräbern, vor Heiligenbildern und zu Festen, und gibt Preise für Wachs seit dem 14. Jh. – W. S. Simpson (Archla. 52, 145), Chantry priests in St. Paul’s. Eine hier gedruckte Liste vom 14. Jh. zeigt über 70 Kaplane am Londoner Dom. Damit die Altarstellen nicht wegen zu geringer Dotirung fernerhin an anderweit Bepfründete fielen, wurden mehrere durch eine hier veröffentlichte Acte von 1391 zusammengelegt. Da sich diese Kaplane nämlich zuchtlos zeigten, hatte der Episcopat 1378 wunderlicher Weise ihr Einkommen, von doch nur durchschnittlich 4 ½ £ jährlich, herabgesetzt, so dass Pluralismus die nothwendige Folge wurde. – 0Derselbe, Gleanings [s. DZG 4, 171] vervollständigt des Verfassers „Chapters in the hist. of St. Paul’s, London“. Er selbst gehört zu den Minores canonici, aus denen Dechant und Capitel zwei Cardinales (chori) wählen; diese Cardinales bestehen schon in der Angelsächs. Zeit. Verfasser behandelt hier auch u. a. die geistliche Tonsur im MA. So Tr. Bristol archl. soc. 14, 170. – Ders. {Notes quer. 1X92, 261; 314): The body of bishop Braybrooke [† 1404] fand sich im 17. Jh. im Londoner Dom mumificirt.

Aus Stocks, Harborough [s. DZG 7 E67] citirt SatR 18X90, 464: Pfarrer Robert von St. Albans soll seine Pfründen Essendon und Great Bowden behalten dürfen, als er 1292 einen Kreuzzug unternehmen will, wenn er für die Seelsorge einen Vertreter stellt. – Moyes, Ac. 29III90, 223 behandelt den für Private Messe lesenden Kapellenpriester (im Gegensatz zum Seelsorger) im England des späteren MA. – A. Jessopp (Nineteenth cent. June ’92, 964): A 14th cent. parson, Johann von Gurnay, Pfarrer zu Harpley († 1331) besass, laut Rechnungsbuchs seines Verwalters von 1306, zwei Manors und wohnte auf jedem ein Halbjahr. Haus und Kirche waren von Fachwerk, mit Stroh gedeckt. Die Ernte trug mehr als bloss das Vierfache des Saatkorns; dazu kam Obstverkauf, Seilerei, Molkereiverpachtung. Aus den Quantitäten verzehrten Fleisches folgt ein Hausstand von 50 Personen. Dieser Pfarrer hielt Jagdhunde. 1306 kaufte er von der Krone das Recht, zu Harpley einen Jahrmarkt zu halten, den später Schafhirten weither, selbst aus Schottland, besuchten.

A. G. (Notes quer. 21VI90, 486): Ein Pfarrer in Rutland wird wegen Aussatzes suspendirt. – 0R. C. Hope, The leper in England; English Lazar-houses, vermengt, wie Ath. 29VIII91 tadelt, Aussatz- und Armenspitäler. – J. L. André, Widows and vowesses (Archl. JI. ’92, 69), sammelt Keuschheitsgelübde der Witwen, die nicht Nonnen wurden, aus dem MA aller Länder, willkürlich und ohne kanonist. Methode, legt aber die Form des Gelübdes (und dessen häufigen Bruch) bei Engländerinnen des 13.–15. Jh. ausführlicher dar. – E. Peacock, Our lady of Pity (Archl. Jl. ’91, 111),

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Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1892, Seite 400. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1892_08_413.jpg&oldid=- (Version vom 14.3.2023)