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Der Verein Museum Francisco-Carolinum in Linz hat die Hauptaufgabe, das gleichnamige Museum, welches neben naturwissenschaftlichen hauptsächlich culturhistorische Sammlungen verwahrt, zu erhalten und zu vermehren; daneben gibt er Beiträge zur Landeskunde von Oesterreich o./E. heraus, die zwar nicht ausschliesslich, aber doch vorwiegend histor. Inhalts sind. Vgl. unsere Bibliogr. in Gruppe V, 9. Im Lauf des J. 1892 eröffnete er ein neues, sehr schönes Museumsgebäude. Während des Baues war es aber zu Differenzen zwischen dem Verein und dem Oberösterr. Landtage gekommen; sie hatten zur Folge, dass Ende 1890 die Landessubvention von über 4000 fl. eingezogen wurde. So sieht sich der Verein der Hauptsache nach auf seine eigenen Mittel angewiesen, die sich bei einem Mitgliederstand von mehr als 600 Personen auf fast 7000 fl. belaufen.

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Der Verein für Siebenbürgische Landeskunde mit dem Sitz in Hermannstadt wurde 1841 gegründet und zählt nahezu 700 Mitglieder; sein derzeitiger Vorsteher ist Bischof Dr. G. D. Teutsch. Von den beiden Vereins-Zeitschriften erscheint das „Archiv“ seit 1843 in zwangloser Folge, das „Correspondenzblatt“ seit 1878 monatlich. Die letzten Bände s. Bibliogr. Nr. 2466 u. 2467. Ausserdem sind in neuerer Zeit durch den Verein die folgenden einzelnen Publicationen herausgegeben: Quellen z. G. Siebenbürgens, Abth. I (1880); G. M. G. v. Herrmann, Das alte u. neue Kronstadt, von O. v. Meltzl, 2 Bde. (1883 u. 87); Kirchl. Kunstdenkmäler a. Siebenbürgen, 1. Serie (1887); endlich das Urkundenbuch z. G. der Deutschen in Siebenbürgen, von dem soeben nach längeren Vorarbeiten der 1. Band, bearbeitet von F. Zimmermann und C. Werner, erschienen ist. Die Herausgabe einer neuen Serie der „Kirchl. Kunstdenkmäler“ ist in Aussicht genommen; die 1890 beschlossene Aufnahme der Kirchen- u. Bauernburgen wurde mit Arbeiten an der Rosenauer Burg begonnen. Sammlungen legt der V. nicht an; alle seine Erwerbungen, besds. Bücher u. Zeitschriften, überweist er dem Bruckenthal’schen Museum in Hermannstadt.

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Von den Gesellschaften, welche sich mit der Geschichte der evangelischen Kirchen oder der ihnen im Mittelalter vorausgegangenen Secten beschäftigen, wurde der Verein für Reformationsgeschichte in dieser Zeitschrift schon mehrfach erwähnt, zuletzt ’92, 147. Seit der letzten Generalversammlung sind von den damals angekündigten Schriften des V. die von Wintzigerode-Knorr u. G. Uhlhorn als Heft 36 u. 37 erschienen; die von Drews und eine neue von W. Kawerau (über die Reformation und die Ehe) sind bereits im Druck vollendet, um zu Beginn des neuen J. als Heft 38 u. 39 ausgegeben zu werden. Im Druck befinden sich zwei ebenfalls erst neuerdings eingereichte Arbeiten von Dr. K. Preger über Pankraz von Freyberg und Prof. H. Ulmann über das Leben des Dt. Volkes beim Beginn der Neuzeit. Für 1893/94 liegen u. a. im Ms. bereits vor: der 2. Theil der Schrift des Frh. v. Wintzigerode-Knorr über Reformation und Gegenref. auf dem Eichsfelde und eine Arbeit von Prof. Th. Schott, betitelt „Die Kirche der Wüste 1715–87; das Wiederaufleben des Französ. Protestantismus im 18. Jh.“ – Die nächste Generalversammlung wird 1895 stattfinden.

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Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1892, Seite 343. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1892_08_356.jpg&oldid=- (Version vom 2.3.2023)