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½–1 Bogen unter Redaction von Hettner erscheint. Die zwei ersten, noch 1892 ausgegebenen Nummern bringen Berichte von Jacobi, Kofler, Wolff, Conrady, Schumacher, Steimle, Eidam, Kohl u. Winkelmann mit ergänzenden Mittheilungen von Zangemeister und Mommsen. – Der geschäftsführende Ausschuss tagte Ende Dec. in Stuttgart und hält unter Beiziehung der beiden Dirigenten Mitte Jan. in Heidelberg eine Sitzung, um definitiv den Arbeitsplan für das laufende Jahr festzustellen.

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Istituto austriaco di studi storici. Der Jahresbericht Hofrath v. Sickel’s über das Studienjahr 1891–92 ist in den MIÖG 13, 663 ff. veröffentlicht worden. Derselbe verbreitet sich besds. über die Bemühungen, das in den Nuntiaturacten sehr lückenhafte Material für die Jahre 1560–64 zu ergänzen. Es hat sich ergeben, dass die fehlenden Correspondenzen nicht etwa, der Sitte der Zeit gemäss, von dem Cardinal-Staatssecretär und den Nuntien nach auswärts verschleppt sind, so dass man hoffen dürfte, sie aufzufinden, indem man den Spuren dieser Männer in Familienbibliotheken nachginge; es stellte sich vielmehr heraus, dass besds. die Correspondenz des Card. Borromeo mit dem Nuntius Zach. Delfino (1560–65) bis in das 17. Jh. hinein noch ziemlich vollständig in Rom vorlag. Bruchstücke davon sind zusammen mit Briefen der Nuntien an die Concilslegaten in den Acten des Tridentiner Concils erhalten, andere im Engelsburg-Archiv, besds. auch in einer Sammlung von Excerpten aus Nuntiaturberichten, andere vereinzelt handschriftlich in verschiedenen Abtheilungen des Archivs oder in anderen Sammlungen aufgefunden worden. So sind von der ganzen Serie etwa zwei Fünftel wieder zusammengebracht, und auch von den Berichten des Hosius, der vor Delfino in Deutschland war, wurde ein Fascikel durch den 1. Custoden des Archivs Dom Wenzel wieder aufgefunden. Wenig boten die Lettere, Miscellanea, Varia und die Breven Pius’ IV., gar nichts fand sich im Breven-Archiv des Lateran.

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Die Leitung dieser gemeinsamen Arbeit fiel Dr. Starzer anheim. – Dr. Mayr hat sich ausserdem mit den Provisionen der Bisthümer und exempten Klöster und mit der Organisation und dem Geschäftsgang der Brevenkanzlei beschäftigt; Dr. Witting ist archivalischem Material zur Geschichte des Cardinais Khlesl nachgegangen; Schneller und Dr. Starzer haben zahlreiche Notizen zur Geschichte von Tirol und Niederösterreich gesammelt; endlich hat Dr. Starzer das Glück gehabt, in einem Codex Ottobonianus mehr als 200 noch unbekannte Actenstücke zur Geschichte Rudolf’s I. zu entdecken, die sobald als möglich von ihm und Dr. Redlich herausgegeben werden sollen.

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Die kriegsgeschichtliche Abtheilung des grossen Generalstabs hat z. Z. zwei grössere Publicationen in der Bearbeitung. Die eine „Die Kriege Friedrich’s des Grossen“ ist so umfassend angelegt, dass ihre Beendigung einstweilen noch nicht abgesehen werden kann. Bis jetzt ist, 1890, der 1. Band erschienen, der den Feldzug von 1740 und 1741 bis zur Schlacht bei Mollwitz einschliesslich behandelt; s. Bibliogr. ’90, 3352. Zu Beginn des J. 1893 werden 2 weitere Bände folgen, die den Rest des Feldzugs von 1741 und den ersten Theil desjenigen von 1742 behandeln.

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Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1892, Seite 335. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1892_08_348.jpg&oldid=- (Version vom 1.3.2023)