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Seiner früher erschienenen Schrift über Corfu fügte Jos. Partsch zwei neue geographische Monographien hinzu: Die Insel Leukas und Kephallenia und Ithaka[1]. Beide Arbeiten enthalten geschichtliche Ueberblicke. In der zweiten fördert Partsch besonders die mittelalterliche Topographie Kephallenias durch eine vorzügliche kartographische Uebersicht, und die geschichtlichen Ausführungen über die Herrschaft der Venetianer zeichnen sich durch ein vollständig neues Material, welches den Relationen der provveditori in Venedig entnommen ist, und durch geschickte Benutzung des von Sathas in seiner μεσαιωνικὴ βιβλιοθήκη gesammelten Stoffes aus. – In Bezug auf das Gebiet der Namenforschung und der Bevölkerungsverhältnisse Kephallenias (vergl. besonders die Mittheilungen über die Einwanderung der Albanesen im 15. Jahrhundert) wird die Partsch’sche Abhandlung noch übertroffen von einer Schrift Miliarakis[2][WS 1].

An die mittelalterlichen Ueberreste von Kreta und den meisten übrigen Inseln des Aegäischen Meeres, die genau beschrieben werden, knüpft vielfache Erinnerungen an die mittelalterliche Geschichte derselben das Werk von Tozer[3]. – Speciell berührt die mittelalterliche Geschichte Cyperns auf Grund sehr ausgedehnter Quellenstudien, so dass derselbe mehr eine historische als eine geographische Abhandlung ist, ein Aufsatz Eugen Oberhummer’s (der, nebenbei bemerkt, an einer Geschichte Cyperns arbeitet)[4]. Zu S. 193 und 194 gestatte ich mir die Bemerkung, dass Tschiti = τὸ Kίτιν nicht erst 1367 als Landeplatz genannt wird, sondern schon 1230 im Longebardenkriege in der Estoire de Eracles. Gleichzeitig erwähne ich noch einige neuere Werke zur Geschichte Cyperns von Cl. Delaval Cobham, von D. G. Hogarth und von J. N. Svoronos[5]. – Ueber Lenos handelte D. Oekonomides[6].

Eine nicht ohne Geschick in grösseren Zügen geschriebene Geschichte des Isthmos von Korinth und seiner Bedeutung für die

  1. Erg.-Hefte 95 u. 98 v. Peterm. M. 1889 u. 1890. 29 p. m. Karte. 108 p. m. 2 Tafeln.
  2. Μιλιαράκις, Γεωγραφία πολιτικὴ νέα καὶ ἀρχαία τοῦ νόμου Κεφαλληνίας μετὰ γεωγραφικοῦ πίνακος. Athen, 1890. 272 p.
  3. The Islands of the Aegean. Oxford, 1890. xij 362 p.
  4. Aus Cypern: Tagebuch-Bll. u. Studien. (Z. d. Ges. f. Erdk. 25, 183–240. Berlin, 1890.)
  5. Cl. Delaval Cobham, Attempt at a Bibliogr. of Cyprus. Nicosia. 1889, 2. Aufl. – D. G. Hogarth, Devia Cypria. London, 1889. – J. N. Svoronos, Numismatique de la Crète anc. accomp. de l’hist., la géogr. et myth. de l’île. I: descript. de monnaies, hist. et descript. des villes. Athen, 1890.
  6. 1889. Verlagsort?

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage (in der Anmerkung): Γεωγφαφία
Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Deutsche Zeitschrift für Geschichtswissenschaft. Freiburg i. Br.: Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr, 1892, Seite 329. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_DZfG_1892_08_342.jpg&oldid=- (Version vom 7.3.2023)